1. Vier Schaumburger Polizisten gehen in Amerika mit den Cops auf Streifendienst Ein Besuchs- und Erfahrungsbericht / Ralf Stöber berichtet: "Polizisten sind in ihrem Wesen, Denken und Verhalten gleich!"

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LANDKREIS SCHAUMBURG (ste). Im Rahmen des Austauschprogrammes der Schaumburger Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft nahmen vier Schaumburger Polizisten an einem Besuch in Schaumburg Illinois teil. Ralf Stöber war einer von ihnen. Seine Erfahrungen schrieb der Polizeibeamte in einem Bericht an das Schaumburger Wochenblatt.

    Jeder der Teilnehmer war bei einem Kollegen des "Schaumburg Police Department" und seiner Familie untergebracht, was für alle eine neue, aber auch sehr positive Erfahrung war. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hatte man sehr schnell zueinander gefunden und verbrachte gemeinsam einige Zeit, um das Land, die Gastgeber und deren Lebensgewohnheiten und Hobbys kennen zu lernen. In den kommenden Tagen hatte jeder auch die Möglichkeit, nicht nur die Dienststelle mit ihren verschiedenen Abteilungen zu sehen, sondern auch den dienstlichen Alltag hautnah zu erleben. Neben der normalen Streifentätigkeit wurden auch die Detectivs begleitet, die under cover ein Haus, in dem Drogen verkauft wurden, observierten. Unterschiede zu der Arbeit hier im Landkreis Schaumburg wurden schnell deutlich: Die Fahrzeuge sind mit Radar, Laptop und Sturmgewehr ausgerüstet. Die Polizisten fahren ohne Partner auf Streife und finden zusätzliche Sicherheit durch ihre persönliche Schutzausstattung (schusssichere Westen), schnelle Unterstützung durch andere "Solokollegen" sowie eine klare bauliche Trennung der Rückbank und Vordersitze. Das ermöglicht den Transport von Gefangenen auch alleine.

    Auch bei polizeilichen Maßnahmen zeigten sich Unterschiede. Drogenschnelltest gibt es nicht, Verkehrskontrollen sind nur nach Erkennen eines konkreten Verstoßes möglich und bei Fahrten unter dem Einfluss alkoholischer Getränke sind keine Blutproben unter Zwang erlaubt. Andererseits wird bei diversen Verstößen der Führerschein direkt vor Ort einbehalten, es wird eine Quittung hierüber zum weiteren Fahren ausgestellt. Wer seinen Führerschein anschließend wieder haben möchte, muss vor Gericht erscheinen und die entsprechende Strafe bezahlen. Interessant war auch feststellen zu können, dass sich die Kollegen hier wie dort in ihrem Wesen, Denken und Verhalten sehr ähnlich sind. "Wir hätten auch sofort dort in die Polizeiarbeit einsteigen können", so Stöber. Ob die amerikanischen Kollegen dieses ebenso empfinden, wird bei einem Gegenbesuch auszuloten sein. Dann werden die Kollegen zu Gast in Deutschland sein und die hiesige Polizeiarbeit und das Leben in Deutschland kennen lernen.

    "Wir freuen uns schon darauf", schreibt Stöber!Foto: privat

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an