LINDHORST. Etwa 80 Bürgerinnen und Bürger hatten im Saal von Hof Gümmer Platz genommen, um sich aus berufenem Munde über die bevorstehenden Bauarbeiten ab 22. August in der Bahnhofstraße unterrichten zu lassen. Markus Brockmann, Leiter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Hameln, eröffnete die Veranstaltung mit der Bemerkung: "Jetzt wird es richtig ernst." Nach seinen Worten gibt es keine Alternative zu den bevorstehenden langwierigen und oftmals kleinschrittigen Arbeiten: "Es muss jetzt passieren." Alle Beteiligten gäben sich große Mühe, die monatelangen Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Brockmann geht davon aus, dass die Sanierungsarbeiten in der Bahnhofstraße zwischen der Bahnunterführung (Trog) und der Einmündung zur Lüdersfelder Straße, unterteilt in drei Abschnitte, bis zum Sommer 2012 abgeschlossen sind. Der erste Abschnitt sieht die Sanierung von der Schöttlinger Straße bis zum Trog vor.
Horst Karsch von der Landesbehörde kündigte an, dass mit den Bauarbeiten die jeweils halbseitige Sperrung der Bahnhofstraße verbunden sei. Der Einmündungsbereich der Schöttlinger Straße in die Bahnhofstraße wird voraussichtlich für drei bis vier Wochen nicht befahrbar sein. Hier wird mit den Arbeiten und dem Austausch der Entsorgungsleitungen für Schmutz- und Regenwasser begonnen. Kurzfristig könnte es in diesem Bereich auch zu einer vollständigen Sperrung der Bahnhofstraße für ein oder zwei Tage kommen, ergänzte Roger Meyer, der für die ausführende Baufirma Osterburger Straßen-, Tief- und Hochbau (OSTBAU) aus Wolfsburg an der Veranstaltung teilnahm. Die Baumaßnahmen sehen insgesamt den Neu- und Umbau der Schmutz- und Regenwasserkanalisation sowie die Erneuerung der Wasserleitung und Kabelanlagen vor. Die Fahrbahnbreite ändert sich nach Fertigstellung nicht wesentlich. Die mindestens zwei Meter breiten Gehwege werden rot gepflastert, die Parkstreifen erneuert. Obendrein sind Grünflächen vorgesehen.
Gestartet wird stets auf der Westseite der Bahnhofstraße. Die Neugestaltung der Gehwege sieht keine darin enthaltenen Radwege vor. Erwachsene Radler, so Markus Brockmann auf Nachfrage eines Zuhörers, nehmen am Straßenverkehr teil, Kinder bis zu zwölf Jahren dürfen den Gehweg benutzen.
Wann eine Winterpause eingelegt wird, wollen die Verantwortlichen von den Witterungsverhältnissen abhängig machen und spontan entscheiden. Gerhard Koch vom Unternehmen Peters Ingenieurberatung teilte mit, dass bei den Planungen festgestellt worden sei, dass etliche private Grundstücke über mehr als einen Regenwasserabfluss verfügten. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, die vom vorhandenen Platz abhängig seien, würden alle Grundstücke nur noch über einen Regenwasserablauf angeschlossen. Dies sehe die Satzung der Samtgemeinde so vor.
An die im Saal anwesenden Geschäftsleute gewandt, sagte Markus Brockmann: "Rechnen Sie mit Umsatzeinbrüchen." Er bat die Geschäftsleute, ihre Kunden zu informieren, dass trotz Baumaßnahmen die Parkplätze im Zentrum erhalten blieben. Die Baugerätschaften werden nach Aussage des OSTBAU-Vertreters am Bahnhof gelagert. Da die vorhandene Trinkwasserleitung marode ist und erneuert werden muss, werden die Hausanschlüsse demnächst abgeklemmt und die Haushalte über ein Provisorium versorgt
Andreas Gerber vom Wasserverband Nordschaumburg kündigte an, dass jeder Haushalt in der Bahnhofstraße genauer darüber unterrichtet wird. Der Frage aus dem Publikum "Warum wurde nicht zeitgleich mit der Erneuerung des Troges begonnen?" entgegnete Markus Brockmann, "Wir hatten nicht die Chance, eher zu beginnen." Die Behörde wickele nicht nur ein Bauvorhaben ab. Außerdem hätten die entsprechenden Anträge für die Bezuschussung des Projekts auf den Weg gebracht werden müssen. Der Behördenleiter zeigte sich zuversichtlich, dass die Bauarbeiten nach zehn bis zwölf Monaten abgeschlossen seien.Foto: privat