LAUENAU (al). Der dreiste Klau etlicher kleiner Gegenstände aus dem Lauenauer Amts- und Fleckenmuseum lässt den Vorstand des örtlichen Heimatvereins nicht ruhen. Auf großen Plakaten können sich Interessierte über alle entwendeten Teile informieren. Zugleich hat der Vorstand eine Belohnung ausgesetzt: "Der Dieb soll keine Freude mit seiner Beute haben", hofft Vorsitzender Jürgen Schröder.
Was in den Vitrinen fehlt, dürfte kaum die Summe erreichen, die der Vorstand als Prämie für zweckdienliche Hinweise ausgesetzt hat: 200 Euro gibt es für die entscheidenden Tipps, die dem Nenndorfer Polizeikommissariat zu nennen sind. Allerdings räumt Schröder ein, dass der ideelle Wert der Gegenstände weitaus höher ist. Vor allem die Medaillen, die der Frevler frech am historischen Willkommen-Pokal abgeknipst hatte, sowie ein Bierkrug sind als Unikate unersetzlich. Es handelt sich um Besitz der von der örtlichen Handwerkerschaft einst gegründeten "Bunten Gilde" und stammt aus der Zeit um 1800.
Dagegen sieht Schröder in 14 entwendeten Zinnfiguren sowie einigen Plaketten weniger Verlust. Die gestohlene Gewürzwaage und die beiden Diener-Uniformen lassen sich seiner Ansicht ebenso mittelfristig ersetzen wie allerlei Blechspielzeug.
Trotzdem sind alle gestohlenen Gegenstände auf einem Plakat abgebildet, das seit Tagen in Lauenau und der Umgebung aushängt und an Antiquitätenhändlern in der Region geht.
Die Dokumentation ist dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass Schröder erst Anfang des Jahres im Rahmen einer Inventur den kompletten Museumsbesitz fotografierte. Die Detailaufnahmen könnten nun die Wiederbeschaffung erleichtern.
Schröder hofft darüber hinaus auf ein Einsehen des Diebes: "Vielleicht war er nur auf den Metallwert seiner Beute aus und hat die ideelle Bedeutung gar nicht erkannt." Kommen die entwendeten Gegenstände unversehrt an das Museum zurück, würde der Vereinsvorstand auch von weiteren Schritten absehen. Foto: al