APELERN (al). Die Apelerner Grundschule will das Ortsbild verschönern und einen Beitrag zur Ökologie leisten; doch es geht damit nicht voran. Der Grund: In der großen Gemarkung des Ortes gibt es offenbar keine geeigneten Flächen, um weitere Apfelbäume zu pflanzen oder diese sogar mit Hecken zu ergänzen.
Bürgermeister Heinrich Oppenhausen zuckt bereits resigniert die Schultern: Landwirte, so sagt er, würden auf den Bedarf breiter Wegeparzellen für den Einsatz ihrer immer größer werdenden Fahrzeuge pochen. Eine lichte Weite von bis zu sechs Metern müsse sein; zuviel um den Wegrand mit Bäumen zu gliedern. Zweimal bereits haben Grundschüler junge Wurzeln in die Erde gebracht: am Lyhrener Kirchweg und zuletzt an der neu angelegten Verbindung zum Ehrenmal im Kleinen Riesen. Die dritte Aktion könnte schon bald erfolgen: "Die Kinder sind begeistert", berichtete Lehrerin Luise Zeidler-Hurek, "und sogar die Eltern sind ganz heiß drauf". Es gebe bereits Zusagen für die Übernahme von Patenschaften. Auch Spenden seien eingetroffen. Doch Oppenhausen muss zwangsläufig auf eine Stellungnahme der Landwirtschaftskammer verweisen: Die Landwirtschaft in der Feldmark genieße Vorrang vor der Erholungsfunktion. Wenn aber Wegeparzellen bis zu einer Breite von sechs Metern zur Verfügung stehen müssten, dürfte "theoretisch alles platt gemacht werden". Allerdings hat nicht nur Oppenhausen bereits diesen Eindruck für Teile der Gemarkung.
Vergeblich sei bislang sein Bemühen um Lösungen bei Landwirten oder auch in Versammlungen von Jagdgenossenschaften gewesen: "Ein schwerer Kampf", klagt Oppenhausen, obwohl es auch der Jägerschaft ein Anliegen sein müsse, wenn Niederwild mehr Deckung durch vermehrte Anpflanzungen finden könne. Auch sein Vorschlag, seitens der Gemeinde Randstreifen zu erwerben, sei kaum auf Gegenliebe gestoßen. Nur einen Erfolg habe es gegeben, als entlang der neuen Trasse zum Denkmal ein Eigentümer einen vier Meter breiten Streifen verkaufte.
Die dritte kleine Allee würde Zeidler-Hurek übrigens gern am Wirtschaftsweg östlich des Dorfes in Höhe des Ritterguts der Familie von Hammerstein anlegen wollen. Das aber sei abgelehnt worden. Oppenhausen sucht deshalb weiter – und räumt ein, durchaus Verständnis für die Landwirte aufbringen zu können. Aber er wünscht sich im Gegenzug mehr Bereitschaft, zum Beispiel zur Abgabe von Randflächen.
Bei einer anderen Sorge der Schule konnte er dagegen schneller helfen. Hundert Euro würden benötigt, weil die bisher gepflanzten Obstsorten Namensschilder erhalten sollen. Erste Spenden seien bereits eingegangen. Um den noch offenen Rest will sich Oppenhausen selbst kümmern. Die Lehrerin sucht dagegen weitere Baumpaten. Einige Familien hätten sich schon gemeldet, die die Pflege und das sommerliche Wässern übernehmen wollen und dafür im Herbst die Ernte nutzen können. "Aber auch Großeltern können zu Paten werden", sieht sie als weitere Alternative.
Dankbar zeigte sich Zeidler-Hurek für die bisherige Unterstützung. Insbesondere nannte sie die örtliche Werbegrafikerin Jennifer Ranzow, die Sanitär- und Heizungsfirma Leifheit, den Friseursalon Freise, und Klaus Mättig von der "Apelerner Fenstertechnik". Weitere Unterstützung kam von der Waldimkerei Giehl, dem örtlichen Heimatverein, dem Rodenberger Reisebüro Bartsch, der Sparkasse und dem Pächter de Minigolfanlage Bad Nenndorf. Foto: al