1. Bürger beweisen bunt und friedlich Zivilcourage

    Braun wird die Kehrseite gezeigt / Jede Menge "La-Olas" für ein gutes Gelingen / Hand in Hand gegen Aufmärsche

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    BAD NENNDORF (Ka). "Unser Kreuz hat keine Haken!", mit diesem Satz setzte der Oberlandeskirchenrat Rainer Kiefer während des ökumenischen Gottesdienstes im Kurpark Maßstäbe gegen Rechts. Das Kreuz des Christentums symbolisiert die Verbundenheit des Menschen mit der Erde und den Mitmenschen. Genau diese Verbundenheit rief über 250 Bürger zum Gottesdienst. Keine Chance und kein Platz für Nazis in Bad Nenndorf, das machte die Stadt eindrucksvoll bei der Zusammenkunft an der Musikmuschel, bei der Kundgebung am Vortag und bei der Gegendemonstration deutlich. Bereits am Freitag schmückten die Bürger ihre Vorgärten und Häuser mit buntem Equipment. Plüschtiere, Regenschirme, Bänder, Fahnen, Plakate, Krawatten, Tücher und Girlanden zierten die Bahnhofstraße und standen federführend für eine bunte, weltoffene, tolerante und vielfältige Stadt. "Bunt statt Braun" war in großen Lettern auf dem Asphalt zu lesen und über der Straße wehten Banner, die der rechten Szene den Ausgang auf nimmer wiedersehen wiesen. Mit der Kundgebung am Wincklerbad, einen Tag vor dem sogenannten "Trauermarsch" der Nazis, richtete Steffen Holz vom DGB aufklärende, Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese informative und Marina Jalowaja von der Jüdischen Gemeinde mahnende auch stärkende Worte des Zusammenhaltes an die Bürger. Die erfolgreiche Bildung einer Menschenkette bis zum Bahnhof wurde mit einer La-Ola-Welle und viel Applaus quittiert. Die Teilnehmer vermittelten mit dieser Haltung eindeutig, dass sie geschlossen und Hand in Hand gegen die Aufmärsche der Nazis sind. Dem Rechtsextremismus den Rücken kehren und hingegen die schönen Feste ausgelassen feiern, wie sie fallen, war das Bündnis-Ziel "Bad Nenndorf ist bunt". Vom Hochzeitstag über eine Geburtstagsparty bis hin zu einem Berufsjubiläum tanzten, sangen und feierten zahlreiche Gäste mit gut gewählter Musik, um den vorbei marschierenden Nazis das wahre Bad Nenndorfer Leben vor Augen zu führen. Kein Platz für Braun, dafür viel Raum für ein buntes Leben, mit dieser Feiertagsstimmung hatte die rechte Szene nicht gerechnet. Irritiert und stur zogen sie an der Musik und den Party-Veranstaltungen vorbei. Rund 2.000 Polizisten, wie auch ein Großaufgebot des Deutschen Roten Kreuzes und der Freiwilligen Feuerwehr sorgten für die Sicherheit der Bürger. Ihnen galt nach der friedlichen Demonstration und dem überflüssigen Marsch der Rechten ein besonderes Dankeschön. Bad Nenndorf fordert eindringlich das Verbot von Nazi-Aufmärschen, um im nächsten Jahr weltoffen, demokratisch und solidarisch ohne menschenverachtende Parolen und Geschichtsverdrehungen zu feiern.

    Foto: ka

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an