1. Die Polizei ist auf alles bestens vorbereitet

    Sammelstelle für Festgenommene in Stadthagen eingerichtet / Polizeikräfte aus fünf Bundesländern sind im Einsatz

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    LANDKREIS (mh). Bad Nenndorf befindet sich heute im Ausnahmezustand, der von Rechtsextremen organisierte und sogenannte "Trauermarsch" zieht heute durch die Kurstadt. Die Polizei erwartet rund 1000 rechtsextreme Teilnehmer aus ganz Norddeutschland. Hinzu kommen bis zu 300 gewaltbereite linksextreme Gegendemonstranten, so Schätzungen der Polizei.

    Am gestrigen Freitag fanden die abschließenden Besprechungen auf Polizeiebene statt. "Es wurden letzte Informationen ausgetauscht. Generell sind wir auf die Situation gut vorbereitet", sagt Polizeisprecher Axel Bergmann. Mit den Erfahrungen aus den vergangen Jahren sei man für alle Eventualitäten gewappnet. Hierzu gehört auch, dass auf dem Gelände der Polizeidienststelle Stadthagen ein großes Zelt als Sammelstelle für in Gewahrsam genommene Personen errichtet wurden. Gruppen von bis zu 50 Personen können hier festgesetzt werden, bevor sie für weitere polizeilichen Maßnahmen in die Dienststelle gebracht werden. "Schon im vergangenen Jahr hatten wir diese Maßnahme getroffen", erklärt Axel Bergmann, "allerdings mussten wir davon nicht Gebrauch machen."

    Nicht nur in der Sammelstelle achtet die Polizei auf strikte Trennung von Demonstranten und Gegendemonstranten. Auch schon bei der Anreise sorgt die Bundespolizei dafür, dass sich die verfeindeten Lager nicht in die Quere kommen.

    Über die genaue Zahl der sich in Bad Nenndorf im Einsatz befindlichen Polizeikräfte herrscht offiziell Stillschweigen. Bei dem Einsatz im vergangenen Jahr hatte die Polizei rund 2000 Beamte im Einsatz, eine ähnlich hohe Zahl dürfte auch dieses Jahr vor Ort sein. Die Polizei hat hierfür Beamte aus Niedersachsen und den angrenzenden Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bremen, Hamburg und Sachsen-Anhalt zusammengezogen.

    Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Gruppen aus dem Bürgerlichen Lager, die ihren Protest gegen die Rechtsradikalen angekündigt haben, ist in diesem Jahr gut verlaufen. "Es waren angenehme und umgängliche Gespräche vor Ort", lobt Axel Bergmann, nachdem das Verhältnis zwischen Polizei und Bürgerseite im vergangenen Jahr eher schwierig war. Den Auftakt der bürgerlichen Protestaktionen stellt der ökumenische Gottesdienst um 9 Uhr im Kurpark dar. Ab 10.30 Uhr folgt dann die erste Kundgebung in der Bornstraße. Der "Trauermarsch" der Rechtenradikalen wird sich gegen 12.30 Uhr in Bewegung setzen. "Im Anschluss gibt es eine Kundgebung, danach werden die Teilnehmer mit den S-Bahnen die Rückreise antreten", sagt Axel Bergmann. Gegen 16 Uhr, so hofft man nicht nur auf Seiten der Polizei, soll der Spuk dann wieder vorbei sein.

    Foto: mh

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