POHLE (al). Wenn es nach den Mitgliedern der Pohler Landjugendgruppe "Suntal" geht, müsste die Erntesaison in diesem Jahr früher enden als gewohnt. Denn schon am letzten Augustwochenende soll diesmal der erfolgreiche Abschluss gefeiert werden: Terminliche Gründe verlegten das dreitägige Ereignis auf die Zeit vom 26. bis 28. August.
Der Dorfnachwuchs war es, der die Tradition der hiesigen Erntefeste wieder aufleben ließ. Statt einer kleinen Feierstunde beim Erntebauern und einem anschließenden Scheunenfest, ist seit einigen Jahren ein großes Festzelt Schauplatz einer Disko-Fete, eines Tanzabends und eines zünftigen Katerfrühstücks. Sogar "genötigt" werden die Einwohner zum Besuch: Abordnungen klingeln persönlich vor der Haustür, sagen einen Spruch auf und verkaufen die Karten für das Katerfrühstück.
Zu einem besonderen Augenmerk aber ist stets die Erntekrone geworden. Nadine Enderes gilt als Expertin für das Gelingen. Als jetzt Vorsitzender Daniel Lindner die Gruppe zu einem Weizenacker am Wirtschaftsweg in Richtung Wiersen bat, trieb sie angesichts dunkler Wolken zur Eile an. Würden die Ähren nass sein, "könnt ihr die Halme einzeln aufhängen", drohte sie. Doch als Lindner die Sense schwang und andere Mitglieder mit Garten- und Grasscheren die Halme kiloweise bargen, blieb alles trocken.
Wo sie allerdings die Ähren zu einer schönen Krone binden könnten, ist bislang noch völlig offen. Denn der mehrjährige Treffpunkt auf dem Hof Baumgart ließ sich nicht mehr aufrechterhalten. "Wir sind der Familie sehr dankbar für die jahrelange Bereitschaft", bemerkte Lindner, "aber nun suchen wir bislang leider vergeblich eine neue Lösung".
An dieser wollen auch die übrigen Vorstandsmitglieder eifrig mitwirken: der zweite Vorsitzende Timo Radszuweit, die Kassenwarte Caroline Hilbich und Ralf Baumgart, Schriftführerin Stephanie Wehrmann sowie die Beisitzer Hauke Mensching, Mareike Radszuweit und Rouven Kracke. Vor einigen Monaten war die mit Lindner gleichberechtigte Vorsitzende Heike Wehrmann ebenso ausgeschieden wie Michael Meyer und Maren Battermann. Existenzsorgen hat die Landjugend nicht: Die Gruppe zählt rund 75 Mitglieder; gut die Hälfte davon hilft bei der Organisation der dreitägigen Feierlichkeiten.
Was da alles zu tun ist, zählt Lindner rasch auf: Unter anderem werden Tänze einstudiert und der vereinseigene Festwagen neu dekoriert. Abordnungen bereiten sich für das Nötigen vor; die Erntekrone verlangt ebenfalls einige arbeitsreiche Feierabende. Eine Sorge ist der Vorsitzende allerdings schon los: "Einen Erntebauern zu finden, war in diesem Jahr kein Problem." Ausgerechnet das hatte in der Vergangenheit wiederholt zu Problemen geführt. Foto: al