1. Heinz Pettenpaul macht aus Haupt- eine Vorzeigeschule

    Nach 30 Jahren Schulleitung ist Schluss / Kurt Feltz kommissarischer Leiter

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    RINTELN (ste). Gut 100 Gäste zeugten von der großen Beliebtheit, die Heinz Pettenpaul als Leiter der "Hauptschule am Ostertor" in 30 Jahren Schulleitung erlangen konnte. Pettenpaul wurde jetzt in den Ruhestand verabschiedet und erhielt seine Entlassungsurkunde von Regierungsschuldirektor Jürgen Langfester, der mit dem Weggang von Pettenpaul der Hauptschule tiefgreifende Veränderungen vorhersagte. Ein Jahr lang wird es die Hauptschule noch geben, dann wird aller Voraussicht nach die Haupt- und Realschule zu einer "Oberschule" zusammengefasst und möglicherweise wird es - sollte dies der Elternwille sein - auch einen gymnasialen Zweig geben.

    Heinz Pettenpaul sieht damit die Schullandschaft auf dem richtigen Weg. Er hatte sich schon viele Jahre dafür stark gemacht, dass es nach der vierten Klasse keine strikte Separierung von Schülerinnen und Schülern geben darf. Dennoch machte er sich auch stark für "seine Schule", die im Land Niedersachsen in vielerlei Hinsicht als Vorzeige-Hauptschule gilt. Gute Leistungen der Schülerinnen und Schüler, ein überaus engagiertes Kollegium, ein sauberes Schulgebäude mit einem Hausmeister Herbert Weiser, der bekannt ist für klare Worte, aber auch für sein warmes Herz.

    1949 lernte Heinz Pettenpaul zuerst einmal den Beruf des Fernsehtechnikers, fand Gefallen an naturwissenschaftlichen Vorgängen und studierte in Hannover auf Lehramt. Eine Abordnung in das Niedersächsische Kultusministerium hinterließ bei ihm prägende Erinnerungen. Dennoch ruhte er sich nicht auf einem Ministeriumsposten aus, sondern arbeitete engagiert und vor Ort mit den Menschen, die ihm besonders am Herzen lagen und liegen; seinen Schülerinnen und Schülern. Das Rintelner Handwerk und die Industrie, so wurde ihm immer wieder bescheinigt, würdigte die Leistungen der Hauptschule und übernahm häufig Abgänger.

    Für die Rintelner Schulleiter und deren lockere Organisation "KKK" (Kleine Kultusminister Konferenz), stellte der Leiter der Hildburg-Realschule, Horst Kynast, die Leistungen Pettenpauls heraus. "Das, was andere dachten, sprach Heinz Pettenpaul aus!" Allerdings habe es nie die Gelegenheit zu gemeinsamen sportlichen Aktionen gegeben: "Wenn eine Hausstrecke 42,195 Kilometer lang ist, findet man genügend Ausreden für gemeinsame Läufe!" Elternratsvorsitzende Tanja Stock stellte ihrem scheidenden Schulleiter ein gutes Zeugnis aus: "Ich bescheinige Ihnen ein super Arbeits- und Sozialverhalten!" Für Landrat Jörg Farr geht mit Heinz Pettenpaul ein außerordentlich engagierte Schulleiter, der nicht nur der Hauptschule am Ostertor, sondern der gesamten Schaumburger Schullandschaft seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückte und Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz freute sich, dass der Landkreis mit der Einführung der Oberschule dem Wunsch Pettenpauls nach einer IGS zumindest ein gutes Stück näher kommen wird und zitierte Pettenpaul: "Wir schöpfen Talente nicht genügend aus; wer zu früh separiert, vergibt Chancen!"

    Besonders rührend waren auch die Liedbeiträge des Schulchores, die vom "wind of change" sangen und ihrem Schulleiter musikalisch gute Wünsche mit auf den Weg gaben.

    Der Nachfolger von Pettenpaul wird kommissarisch Kurt Feltz, der auch die Förderschule leitet.

    Heinz Pettenpaul wird sich allerdings nicht auf sein Altenteil zurückziehen, sondern noch einmal in der Uni die Schulbank drücken und auch in Rinteln weiter dem Präventionsrat mit Rat und Tat zur Seite stehen.Foto: ste

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