1. Präventionsveranstaltung im Jugendzentrum

    Rollertuning kann teuer werden /Polizei und Jugendpflegerin informieren über die Gefahren von Drogenkonsum

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    AUETAL-REHREN (tt). Auetals Jugendpflegerin Anne Matthias hatte gemeinsam mit der Polizei Rinteln zu einer Präventionsveranstaltung zum Thema Drogen und Alkohol sowie Rollertuning eingeladen. 25 Jugendliche waren in das LOFT (Jugendzentrum Rehren) gekommen, um mit Polizeihauptkommissar Stephan Weichert zu diskutieren.

    Am Anfang machten die Jugendlichen noch Scherze, doch dann lauschten sie interessiert den Ausführungen von Weichert und stellten viele Fragen. Der Polizeihauptkommissar klärte die Jugendlichen zuerst über die Gefahren vom Cannabiskonsum auf: "Cannabis ist eine sogenannte weiche Droge, aber illegal und oft die Einstiegsdroge für Heroin." Oft mischen Dealer Cannabis und Heroin, um die "Kunden" abhängig zu machen, da sie an Heroin mehr verdienen, als an Cannabis. "Das merken die Konsumenten erst, wenn sie immer mehr Drogen benötigen und Cannabis keine Wirkung mehr zeigt. Dann sind sie aber bereits vom Heroin abhängig, was schnell zum körperlichen Verfall führen kann", so Stephan Weichert. Kokain oder Crack gelte als teure Droge der Schönen und Reichen und mache schnell abhängig. Auch vor den oft witzig aussehenden Ecstasy-Pillen warnte der erfahrene Polizist. "Man weiß nie, was in den Tabletten ist. Das Aufputschmittel lässt euch stundenlang in der Disco durchtanzen, aber der Körper hält das nicht durch. Erschöpfungs- und Angstzustände bis hin zum totalen Zusammenbruch sind die Folgen", warnte Weichert. Besonders die jungen Frauen warnte der Polizist vor Liquid Ecstasy, den sogenannten K.O.-Tropfen, die als Vergewaltigungsdroge benutzt werden. In der Disco sollten die Mädchen genau schauen, von wem sie ein Getränk annehmen und ihr Glas nicht aus den Augen lassen. "Magic Mushrooms", wie die Psychopilze, die auch im heimischen Wald wachsen, genannt werden, seien zwar keine verbotene Droge, würden aber das Gehirn schwammig machen und hätten verheerende gesundheitliche Folgen. Auch vor Spice-Kräutern konnte Weichert nur warnen: "Auch hier wisst ihr nie, was darin steckt." Der Polizeihauptkommissar hatte schockierende Fotos von Abhängigen, die Methamphetamin, auch Meth oder Crystal genannt, konsumieren, mitgebracht. Methamphetamine unterdrücken Hunger, Schmerz und Müdigkeit. "Das fatale ist, dass das Suchtpotential sehr hoch ist und der körperliche Verfall sehr schnell einsetzt", so Weichert. Dass das Fahren unter Drogen- und Alkoholeinfluss verboten ist, stellte Weichert immer wieder besonders heraus. Er erläuterte auch, wie Drogen im Körper nachgewiesen werden können und welche Folgen das hat. Ähnlich der Promillegrenzen beim Alkohol, gibt es auch beim Drogenkonsum Tabellen im Zusammenhang mit der Teilnahme im Straßenverkehr. "Das gilt übrigens nicht nur, wenn ihr mit dem Roller oder dem Auto unterwegs seid, sondern auch für Radfahrer", erklärte Weichert. Dann kam er zu dem von den Jugendlichen heißersehnten Thema "Rollertuning". "Wer seien Roller so verändert, dass er schneller fährt als erlaubt, also schneller als 28 km/h, der begeht Fahren ohne Fahrerlaubnis und das ist keine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Straftat", warnte Weichert. Das könne dann schnell mal sehr teuer werden und sogar mit Freiheitsstrafen geahndet werden. "Jede Veränderung, die ihr an euren Fahrzeugen vornehmt und die nicht in der allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE) eingetragen ist, sind verboten", so Weichert. "Es gibt ganz klare Bestimmungen. Veränderungen dürfen nur im Rahmen der ABE vorgenommen werden und ein Mofa ist ein Einsitzer und somit darf man mit einem Mofa-Führerschein auch nicht mit Beifahrer fahren", so Weichert. Vieles wussten die Jugendlichen schon, doch es war ihnen nicht klar, welche Folgen das Fehlverhalten im Straßenverkehr haben kann. "Ich hoffe, wir haben einige zum Nachdenken gebracht", so Anne Matthias, die die gute Zusammenarbeit mit der Polizei weiterführen möchte. Foto: tt

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