MESSENKAMP/EIMBECKHAUSEN (al). Mit der Beseitigung der letzten Absperrbake hat eine unendliche Geschichte in Eimbeckhausen doch noch ein glückliches Ende genommen. Während die Bundesstraße 442 schon seit Jahrzehnten Bad Münder, Messenkamp und Lauenau weit umrundet, hat es um eine Umgehung des Stuhldorfs ein langes Tauziehen gegeben. Verschiedene Trassierungen wurden verworfen. Nun jedoch ist auf der südwestlichen Seite eine rund vier Kilometer lange Strecke entstanden. Wie bereits in der Sonnabendausgabe kurz berichtet, weihten Staatssekretär Enak Ferlemann aus dem Bundesverkehrsministerium und Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode gemeinsam das 13 Millionen Euro teure Projekt ein. Ferlemann hob angesichts des hohen Anteils an Schwerlastverkehr auf dieser Strecke die realisierte "2 + 1-Variante" hervor: Im Wechsel steht jeweils ein Überholfahrstreifen in beiden Richtungen zur Verfügung. Er dankte zugleich der vor 15 Jahren gegründeten Bürgerinitiative B.U.S. für deren Beharrlichkeit, das verkehrliche "Nadelöhr" zu beseitigen. Die Einwohnergruppe hatte in zahllosen Aktionen den Bau gefordert. "Jetzt werden sich die Eimbeckhäuser wundern, wie still es in ihrem Ort wird", glaubte der Politiker, der in den neuen Gegebenheiten auch eine wichtige Chance sah: Nun könne "das Beste" aus der alten Ortsdurchfahrt gemacht werden. Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode sieht neben "dem Aufatme in der Bevölkerung" durch die neue Umgehung einen "Sicherheitsgewinn". Da eine weitere Steigerung des Verkehrs insbesondere beim Gütertransport erwartet werde, sei "das Geld hier gut investiert". Darüber hinaus komme das Projekt den Absichten des Landes entgegen, den ländlichen Raum besser an die Hauptverkehrsadern anzuschließen. Die Feierstunde mitten auf der zwei Stunden später für den allgemeinen Verkehr freigegebenen Trasse verfolgten zahlreiche Einwohner aus Eimbeckhausen und der Umgebung. Auf besonderes Interesse stößt das Bauprojekt im benachbarten Messenkamp. Wie das SW an anderer Stelle berichtet, fordert eine dortige Bürgerinitiative den Bau von Lärmschutzeinrichtungen – mit den gleichen Argumenten, die in Eimbeckhausen letztlich die Ortsumgehung herbeigeführt hatten. Die Messenkämper verweisen auf den täglichen Transfer von 13.050 Fahrzeugen. Da die Erhebung im Jahr 2000 erfolgte, dürften die Zahlen heute noch höher sein. Schon damals habe der Anteil des Schwerlastverkehrs in nördlicher Richtung 19 Prozent betragen. Die Initiative glaubt, dass mit der neuen Ortsumgehung die Bundesstraße 442 als wichtige Verbindung zwischen der Autobahn und den Bundesstraßen 217, 1 und 83 für den Durchgangsverkehr noch attraktiver wird. Die Frequentierung dürfte außerdem steigen, wenn in Lauenau das neue Edeka-Regionallager fertiggestellt ist und die tägliche Versorgung der Lebensmittelmärkte im Weserbergland und im Hildesheimer Raum ebenfalls über die hiesige Trasse rollt. Foto: al
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Ein letztes Nadelöhr ist beseitigt
Planung der Eimbeckhäuser Ortsumgehung dauerte rund 50 Jahre
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