1. Feuerwehr versorgt Dampflok mit Wasser

    Historie und Technik von heute treffen direkt aufeinander

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    HASTE (Ka). Einen Übungsdienst der besonderen Art absolvierten die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Haste. Im Bahnhof hielt eine historische Dampflok der Baureihe 03.10. Neben Kohle und Feuer benötigt das alte Gefährt zur Reise vor allen Dingen Wasser, um ordentlich Dampf für den Vortrieb zu erzeugen. Wer könnte dieses besser liefern, als die Feuerwehr.

    Als Wasserquelle diente ein alter Brunnen in der Nähe des Parkplatzes. Vor vielen Jahrzehnten wurde dieser schon zur Befüllung des Wasserturms genutzt, der das Wasser dann wiederum an die Dampfloks weitergab. Die Feuerwehr verlegte eine 400 Meter lange Schlauchleitung vom Brunnen über Bahnsteig von Gleis 1 bis zur Lokomotive. Als die Schläuche am eigens dafür vorgesehenen Anschluss angekuppelt waren, begann die Pumpaktion. Es galt 22.000 Liter Wasser innerhalb von 30 Minuten in die Lok zu füllen. Während der Befüllung nutzten die Passagiere des Zuges die Gelegenheit, um sich die Beine zu vertreten und Fotos von der alten Lok, einer technischen Meisterleistung des letzten Jahrhunderts, zu machen. Die Lokomotive mit der Nummer 03 1010 wurde 1940 von der Firma Borsig in Hennigsdorf bei Berlin gebaut. Mit ihren etwa 1.900 PS erreicht sie eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Dem entsprechend setzte man sie früher als Schnellzuglokomotive ein. Nach dem Befüllen des 34 Kubikmeter fassenden Wassertanks setzte die schnaufende und zischende Dampflok ihre Reise nach Goslar fort. Am Abend folgte die zweite Begegnung zwischen Feuerwehrtechnik und Schienen-Historie. Auf der Rückfahrt nach Menden in Nordrhein-Westfalen machte der Zug erneut in Haste Halt, um 10.000 Liter Wasser zu fassen. Die Fahrgäste jubelten den Feuerwehrleuten während der Vorbeifahrt zu. Diese nahmen den Dank gerne entgegen und werden auch sicherlich das nächste Mal, wenn ein altes Dampfross Wasser benötigt, hilfreich zur Stelle sein. Foto: ka

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