HÜLSEDE (al). Die Gemeinde will die Chancen nutzen, die sich aus einer möglichen Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm ergeben. Dazu benötigt sie jedoch die Mithilfe aus der Bevölkerung. Diese hat die Erwartungen des Rates nicht enttäuscht. Bei einer ersten Begehung durch alle drei Ortsteile beteiligten sich rund 35 Einwohner. Sogar erste Vorschläge sind bereits formuliert worden.
Für die Samtgemeindeverwaltung erläuterte Jörg Döpke an mehreren Stationen die Möglichkeit von Zuschüssen für öffentliche oder private Investitionen. Allerdings werde von den zuständigen Behörden verlangt, dass auch die Einwohner hinter den örtlichen Veränderungen stehen. Diese müssten Vorschläge einbringen sowie bei Aufnahme in die Förderung in einem Arbeitskreis mitarbeiten. Döpke nannte aktuelle Beispiele aus anderen Bereichen der Samtgemeinde Rodenberg. So habe die Gemeinde Messenkamp in den vergangenen Jahren von Zuschüssen in Höhe von über 400.000 Euro profitiert. Gegenwärtig laufe das Genehmigungsverfahren für die Ortsteile Apelern, Lyhren und Reinsdorf, in denen sich ein auffällig hohes Engagement der Einwohner bewährte. Diese hätten ausgefüllte Fragebogen in großer Zahl vorgelegt und bis zuletzt im Arbeitskreis eifrig mitgewirkt.
So viel Eifer wünschte sich Döpke auch von den hiesigen Einwohnern. Während jedoch in Schmarrie zwar die breite Ortsdurchfahrt gerügt, aber noch keine konkreten Themen angesprochen wurden, gab es für Hülsede schon ganz konkrete Vorschläge.
Anja Korf vom Planungsbüro Kirchner lobte zwar ausdrücklich die "sehr schön aufbereitete" Ortsmitte und nannte konkret die St. Ägidien-Straße und den Bereich "Über der Beeke" einschließlich alten Baumbestands und einiger restaurierter Häuser. Auf Interesse unter den Teilnehmern aber stieß sehr schnell die Situation rund um St. Ägidien: Der Kirchhof könnte besser genutzt werden. Sorge bereite das seit Jahren leer stehende Pfarrhaus: Es könnte zu einem "Dorferlebnishaus" umgestaltet werden. Mögliche weitere Investitionsfelder würden die frühere Gutsmühle sowie Nebenstraßen wie die "Rehre" sein.
In Meinsen könnte das Schützenhaus in seiner Funktion als Versammlungsort und Dorfmittelpunkt weitere Förderung erfahren. Gleiches gilt für die dortigen Verkehrsflächen. Ein Landwirt sah dringenden Sanierungsbedarf für historische Brücken in der Gemarkung.
Döpke erläuterte den Teilnehmern die Zuschussfähigkeit auch privater Investitionen, soweit es sich um Gebäude vor 1945 handelt und diese für das Ortsbild von Bedeutung sind. Maßnahmen der Gemeinde würden mit etwa 40 Prozent gefördert.
Bis zum 10. Juli erwarten Planerin und Gemeinde die Fragebogen zurück. Sie können bei Bürgermeister Herbert Weibels, anderen Ratsmitgliedern oder direkt in der Samtgemeindeverwaltung abgegeben werden. Foto: al