LINDHORST. Seit dem 6. Juni ist die Durchfahrt unter der Bahnstrecke am Ortseingang Lindhorst wegen Bauarbeiten im Tunnel gesperrt. Ein Durchkommen auf vier Rädern ist unmöglich. Kommt der Autofahrer auf der Bundesstraße 65 aus Richtung Bad Nenndorf oder aus der Gegenrichtung und möchte nach Lindhorst, dann weisen ihn großflächige Hinweisschilder darauf hin, dass der Ort Lindhorst auf direktem Wege durch den Tunnel nicht erreichbar ist. Auch in der Ortsdurchfahrt Beckedorf findet sich ein ähnliches Schild. Um den Ort zu erreichen, muss der Autofahrer der Umleitung über Ottensen oder Vornhagen folgen.
Dass zu dem Ort Lindhorst aber auch das Gewerbegebiet gehört, das von der B 65 und aus Beckedorf problemlos angesteuert werden kann, das wird dem Autofahrer nicht klar. Das Gewerbegebiet liegt vor der Einfahrt in den Tunnel und es gibt keinerlei Behinderungen bei der Zufahrt. Trotzdem sind die Geschäftsleute in dem Gewerbegebiet von der Sperrung besonders betroffen. "Wir verzeichnen bis zu 50 Prozent Umsatzrückgänge", sagt Michael Hattendorf vom gleichnamigen Mineralölhändler. Hattendorf führt ebenso wie Autohändler Hans-Werner Klauke und Kai Kappe von Edeka-Neukauf die massiven Umsatzrückgänge auf die Beschilderung auf der B 65 und in Beckedorf zurück. Dort erweckt ein dickes rotes Kreuz über dem Ortsnamen Lindhorst den Eindruck, alle Teile Lindhorsts seien auf diesem Wege nicht erreichbar. Die drei vermissen unter den Sperrschildern jeweils ein Hinweisschild, aus dem klar und deutlich ersichtlich wird: "Zufahrt zum Gewerbegebiet Lindhorst frei". Alle Anfragen und Bitten bei den zuständigen Behörden blieben nach Aussage Hattendorfs und Klaukes bisher erfolglos. Eine eigene, von den Geschäftsleuten angebrachte Beschilderung wurde entfernt. Kai Kappe hat direkt an dem Verkehrsschild, das die Zufahrt nur für Anlieger bis zur Baustelle gestattet, ein etwas hilflos wirkendes Blatt mit der Aufschrift: "Zufahrt zum Edeka Neukauf frei!" angebracht.
Die Geschäftsleute sind massiv verärgert über die mit der Sperrung des Troges verbundene Ausschilderung. Hans-Werner Klauke wünscht sich, die zuständigen Stellen hätten vor der Sperrung über eine sachgerechte Ausschilderung nachgedacht, die die Interessen der Geschäftsleute im Gewerbegebiet berücksichtigt. Diese Ausschilderung, darin sind sich die drei einig, bringt erhebliche Nachteile für die Gewerbetreibenden mit sich. Ihr Wunsch: So schnell wie möglich die auf der B 65 und in Beckedorf aufgestellten Hinweisschilder auf die Sperrung mit dem Zusatz zu versehen: "Zufahrt zum Gewerbegebiet Lindhorst frei". Und auf der anderen Seite der Bahnlinie, aus Richtung Lüdersfeld und Sachsenhagen, sollten Skizzen mit dem notwendigen Umweg zum Lindhorster Gewerbegebiet die Autofahrer anschaulich informieren. Den dafür zuständigen Stellen sollen dafür keine Kosten entstehen, erklärt Michael Hattendorf. Das Geld dafür wollen die Gewerbetreibenden aufbringen. Nur so, da sind sich die drei sicher, können erhebliche Beeinträchtigungen des Geschäftsbetriebes verhindert werden. Ob die Sperrung tatsächlich nach vier Monaten aufgehoben werden kann, scheint Hans-Werner Klauke nicht sicher. Er verfolgt das Geschehen auf der Baustelle tagtäglich. Sein Eindruck: "Da geht‘s ganz langsam voran".
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