1. Besucherrekord beim Matjesessen

    Saal im Alten Krug ist rappelvoll

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    NIEDERNWÖHREN (wtz). 142 Seemannsfreunde und Gäste konnte der Seemannsverein Niedernwöhren beim diesjährigen, dem 48. Matjesessen begrüßen. Sie alle wussten, dass wenn Anfang Juni der erste jungfräuliche und mit Plankton gut genährte Hering gefangen und in Holland angelandet; das erste Fässchen in Bremen auf dem Domshof geöffnet und verkostet wurde, die richtige Zeit für den Matjes gekommen ist. Genau das ist auch die Zeit, in der der Seemannsverein seine Mitglieder und gern gesehene Gäste zu Tisch bittet.

    Und genau so präsentierte der Verein auch dieses Jahr wieder seine Majestät, den Matjes. Marzipanfarben in einem feinen Silberkleid. Dazu frische Pellkartoffel, Speckstippe und Soße nach Hausfrauenart; genauso wie schon vor über 100 Jahren. Der Matjes war zur damaligen Zeit ein Essen für arme Leute, heute hält er Einzug in so manchem Gourmettempel. Er hat sich gemausert. Genauso gemausert hat sich der Seemannsverein Niedernwöhren. Früher eine Gemeinschaft, die bei wirtschaftlicher Not den zu See fahrenden Vätern und Söhnen und den Familien zur Seite stand. Heute ein Verein mit über 70 Mitgliedern, der Tradition und Geschichte der Heringsfänger aus Niedernwöhren und Umgebung pflegt und durch Veranstaltungen - wie das alljährliche Matjesessen - an vergangene Zeiten erinnert. In seiner Begrüßungsrede unterstrich Wilfried Block als Vorsitzender der Seemänner die Bedeutung des Heringsfangs für die Dorfgeschichte und die Geschichte Schaumburg Lippes. Auch aus der Region Mittelweser hatten sich Gäste eingefunden. Etwa das Urgestein und alter Fahrensmann Bodo Schwier aus Petershagen, der Vorsitzende des Seemannsvereins Windheim Friedhelm Weber und viele Freunde der Heringsfänger.

    Als Bürgermeister von Niedernwöhren bestätigte Klaus Seehausen die Bedeutung des Seemannsvereins mit seiner Geschichte und wünschte dem Verein für die Zukunft weiterhin alles Gute. So ist das traditionelle Matjesessen im Seemannsverein, neben der Boule-Meisterschaft und dem Erntefest zu einer festen Größe im Leben der Dorfgemeinschaft Niedernwöhren geworden.

    Nachdem alle den Matjes 2011 genossen und gelobt haben, satt und rundherum zufrieden waren, konnte es sich Ehrenmitglied und Chronist des Vereins Fritz Wöbbeking nicht verkneifen, ein paar Dönekes auf platt zum Besten zu geben. Er erntete viel verdienten Applaus. Unter den anschließenden Klängen des Schifferklaviers wurde es im Saal des Alten Krugs noch ein recht munterer und geselliger Abend. So verabschiedeten sich nicht wenige Gäste mit dem Satz, "na dann bis zum nächsten Matjesessen, wir kommen wieder". Foto: privat

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