1. Pensionierte Erzieherin kämpft gegen die Parolen der Rechten

    Workshop zum Thema im Schulzentrum / Eintrag ins Goldene Buch der Stadt

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    OBERNKIRCHEN (hb/m). Irmela Mensah-Schramm kämpft unermüdlich gegen Schmierereien mit Hetzparolen. "Ich bekämpfe nicht grundsätzlich Graffiti, aber mit allem Nachdruck alles, was Andere verletzt und verunglimpft", erläutert die pensionierte Erzieherin und Heilpädagogin, die mit offenen Augen durch die Orte geht und immer Fotoapparat, Bürsten, Pinsel, Spachtel und Lösungsmittel bei sich hat. "Ich beseitige die überwiegend auf Häuserwände und an Brücken geschmierte Hetzparolen geistig verwirrter oder verführter Zeitgenossen", erzählt sie bei ihrem Besuch in Obernkirchen. Irmela Mensah-Schramm ist aus Berlin in die Bergstadt gekommen, um Workshops mit neunten Klassen der Haupt- und Realschule durchzuführen. Aus diesem Anlass hat sie sich ins Goldene Buch der Stadt Obernkirchen eingetragen. Konrektor Werner Harder begrüßte den Gast aus Berlin im Forum des Obernkirchener Schulzentrums. Hier sind auf mehreren Ausstellungswänden Beispiele abstoßender Graffiti-Schmierereien zu sehen. "Das ist keine Kunstausstellung, sondern eine Dokumentation des Hasses", betont Harder. Der Pädagoge Eberhard Greuel aus Stadthagen berichtet, dass Mensah-Schramm ihre Ausstellung bereits im Europa-Parlament in Straßburg gezeigt habe. Unermüdlich reise die Friedensaktivistin durch die Lande, um gegen Hass und Rassismus anzukämpfen. Greuel berichtete den Schülern auch von seinen grausamen Eindrücken, die er bei einem Besuch des KZ Auschwitz gesammelt hat.Als umso schlimmer wird empfunden, dass offensichtlich eine neue böse Saat aufzugehen scheint. Die Dokumentation mit über 13.000 Fotos belegt dies. "Wir erleben immer wieder, dass auch in unserer Stadt nachts Schmierer mit Schablonen und Sprühdosen durch die Straße laufen und aktiv werden", berichtete Bürgermeister Oliver Schäfer und bat die Schüler, "aufmerksam zu sein und uns Hinweise zu geben."

    Während der anschließenden Workshops übermalten die Schülerinnen und Schüler die Hasstexte mit positiven Motiven, die am Samstag, 6. August, bei "Bad Nenndorf ist bunt - Schaumburg ist bunt" gezeigt werden sollen.

    Foto: hb/m

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