1. Die Kinder spielen von Bier und Brand

    Auftakt zum Lauenauer Jubiläumswochenende mit viel Musik / 500 Besucher im Sägewerk

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    LAUENAU (al). Wer es noch nicht gewusst haben sollte, was Fleckenrechte sind und welche örtlichen Ereignisse sich mit ihnen verbinden, hat am vergangenen Wochenende jede Menge lernen können. Kinder spielten zum Auftakt des Jubiläumsfestes Szenen von Bier und Brand, vom Markt und von fürstlicher Begnadigung. So könnten sich die Ereignisse vor rund 475 Jahren auch wirklich abgespielt haben.

    Die Verleihung der Befugnisse für Markttage, Bierproduktion und einfache richterliche Urteile geht vermutlich auf das Jahr 1536 zurück. Das waren unruhige Zeiten, wie das Publikum bald erfahren durfte. Rund hundert junge Mitwirkende setzten das Singspiel "Fleckenfeuer" in Szene. Musikerin Christina Ziegler hatte sich das Ganze ausgedacht und mit Kindern der eigenen Musikschule, der Grundschule, dem Kinder-Kirchenchor, einer Instrumentalgruppe und drei Vereinsabordnungen einstudiert. Einige Helfer gaben flankierende Unterstützung. Aber die ganze Regie beschränkte sich auf Zieglers Taktstock. Perfekt waren die Einsätze und Abläufe´, so dass Bürgermeister Heinz Laufmöller nur ein dickes Lob loswerden konnte: "Das schafft sonst niemand, so ein Gewusel zusammenzukriegen."

    Die rund 500 Besucher im vollbesetzten "Sägewerk" zeigten sich nicht nur darüber begeistert. Originelle Szenen gab es schon bei deren Ankunft: Lauenaus Maskottchen Leo nahm schon mal einen Gast in den Arm, verteilte an Kinder "Mariengroschen" für den späteren Tausch gegen Minibrötchen oder Spielzeug. Und auf der Bühne erklangen lange vor dem Auftakt Bänkellieder und Musik auf historischen Instrumenten.

    Eine gehörige Portion Geschichtsunterricht lieferte eine vom Heimat- und Museumsverein inszenierte Schulstunde. In den Dialogen steckte so viel geballtes Wissen drin, dass die ersten Zuhörer schon entnervt abwanderten. Andere amüsierten sich über das schauspielerische Talent des Bürgermeisters. Heinz Laufmöller war für eine Statistenrolle gewonnen worden. Schlafend verbrachte er die Schulstunde, um den letzten Satz zu formulieren: "So viel wie heute habe ich lange nicht gelernt." Foto: al

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