RINTELN (ste). Der Rat der Stadt Rinteln wird sich auf seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 23. Juni, auf Beschluss des Verwaltungsausschusses mit der Verabschiedung einer Resolution zum geplanten Ausbau der Schienenstrecke zwischen Löhne und Elze beschäftigen.
Neben Rinteln wollen sich auch die Städte Hameln, Hess. Oldendorf, Vlotho, Löhne, Bad Pyrmont, Coppenbrügge und Salzhemmendorf als Betroffene eines möglichen Ausbaus an einer solchen Resolution beteiligen. Jede anliegende Gemeinde an der Strecke hat ihre besonderen Problemstellungen. So auch Rinteln. Hier ist beispielsweise die Verkehrssituation nach einer möglichen Steigerung des Schienenverkehrs in einer "...nach oben offenen Zahl", so Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, schwer einzuschätzen. Nicht nachvollziehbar ist es nach Ansicht der Stadt Rinteln und der anderen an der Resolution beteiligten Gemeinden, wie man die ursprünglich im Bundesverkehrswegeplan als "vordringlich" eingestufte Strecke Minden - Haste und deren Ausbau mit Hinweis auf die lediglich "...im weiteren Bedarf" eingestufte Ausbaumaßnahme Löhne - Braunschweig herausnehmen konnte. Die Gemeinden entlang der Strecke Löhne-Elze befürchten nun erheblich einen anwachsenden Güterverkehr auf der Schiene. 778 Millionen Euro würde der Ausbau der Strecke kosten, inklusive Elektrifizierung. Da alle Gemeinden entlang der Strecke in den letzten Jahren erhebliche Investitionen in die touristische Infrastruktur vorgenommen haben und in Rinteln zudem die Strecke durch den Wohnbereich der Nordstadt führt, will sich die Stadt gegen den Ausbau mit allen Mitteln wehren. Durch mehr Züge würde sich auch die Verkehrssituation in der Stadt erheblich verändern, denn mehr Züge bedeuten auch längere Schrankenschließungen. Rinteln und die anderen Anliegergemeinden der Strecke sind der Meinung, dass die veranschlagten Kosten von 778 Millionen Euro für den Ausbau nicht reichen werden, da Immissionsschutzmaßnahmen bislang nicht in ausreichendem Maß eingerechnet wurden.
Für Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz ist die Resolution daher eine Möglichkeit, dem Bundeministerium für Verkehr deutlich zu machen, dass die betroffenen Gemeinden entlang der Strecke Löhne-Elze nicht widerstandslos einem Streckenausbau zusehen werden, dessen spätere Belastung nicht einmal ansatzweise feststeht: "Niemand kann heute sagen, wie viele Züge die Strecke befahren werden, denn die Netze müssen diskriminierungsfrei geöffnet werden und eine freies Spiel der Streckennutzer nach oben kann unkalkulierbare Probleme für die anliegenden Gemeinden mit sich bringen!"
Im Herbst soll es eine Bürger-Informationsveranstaltung geben, doch bislang hat das Bundesverkehrsministerium auf Fragen der Stadt noch nicht geantwortet.Foto: ste