1. Um besser zu lernen hilft oft das Gespräch

    Bildungspaket des Landkreises erfolgreich umgesetzt

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    LINDHORST (wa). Einige Kinder müssen hier gar nicht sein, so lautet das Fazit von Volkshochschul-Dozent Florian Heidtmann. Er betreut seit zwei Wochen Schüler aus Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften. Als Maßnahme des Bildungspaketes startete an der Magister-Nothold-Schule das Pilotprojekt "Lernförderung".

    Heidtmann sucht mit seinen Schülern das Gespräch und erfährt dabei oft Hintergründe die Aufschluß darüber geben, warum ein Kind in der Schule als lernschwach gilt. Denn wenn junge Menschen aus sozialschwachen Familien in der Schule nicht zurechtkommen, liegt das häufig an den Umständen im Elternhaus. Eine Seele, die allein damit beschäftigt ist zu verarbeiten was zu Hause passiert, ist auf lange Sicht nicht in der Lage frei zu lernen. Ulrike Rehn, Schulleiterin an der Magister-Nothold-Schule hatte sich bereiterklärt als Testschule für die Umsetzung des Bildungspaketes in Schaumburg zu fungieren. Schüler die den Förderunterricht besuchen, bekommen diesen nach den Richtlinien der Hartz IV-Anordnung bezahlt. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule haben sich zwei Pädagogen gefunden, die in Kleinstgruppen die förderbedürftigen Kinder umfassend betreuen. Lehrer aus dem Schulalltag geben ihnen dafür einen Leitfaden mit, welche Lerninhalte gerade behandelt werden. Einer dieser Förderlehrer ist Dorothee Wohlers-Buddensiek. Sie arbeitete bereits bei der Bildungsvereinigung "Arbeit und Leben" und weiß, wie schwierig es ist in kritischen Lebenssituationen lerntechnisch "am Ball zu bleiben". Sie übe mit den Kindern spielerisch, so Wohlers-Buddensiek. Da werden beispielsweise im Mathe-Unterricht auch mal Gummibärchen zum vereinfachten Zählen eingesetzt. Teilnehmen kann jedes Kind, deren Eltern im Vorfeld einen Antrag beim Sozialamt des Landkreises oder bei der Volkshochschule Schaumburg eingereicht haben. Nach Einschätzung der Experten ist diese Antragstellung die größte Hürde und einer der Gründe, dass noch nicht mehr Schüler in diesem Förderprojekt untergebracht sind. Da der Zusatzunterricht am Nachmittag stattfindet, können Kinder für einen Euro in der Schulmensa zu Mittag essen. Die Kreisverwaltung sieht die Umsetzung des Bildungspaketes als wichtigen Schritt zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Wunsch sei es, das Förderprojekt in jeder Schaumburger Schule anzubieten.Foto: priva

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