FEGGENDORF (al). Die Mitglieder des Lauenauer Heimat- und Museumsvereins hatten einen Tag lang besonders viel zu tun. Eine Gruppe schuftete wie immer unter Tage, um das ehemalige Kohlenstollen-System von weiterem Abraum zu befreien. Die anderen gaben dem beliebten "Stollnfest" im hellen Sonnenschein den passenden Rahmen. Viel Besuch war der Lohn.
Und weil nun gerade mit dem kirchlichen Fest Christi Himmelfahrt auch Vatertag gefeiert wurde, guckten etliche junge Leute vorbei – und zeigten gleichfalls Interesse, was sich rund um die alte Zeche oberhalb Feggendorfs so allmählich verändert.
Wer es bis dahin noch nicht gewusst hatte, geriet sichtlich ins Staunen. Mit Muskelkraft wurden schwer beladene Loren aus dem Stollen geschoben. Kaum rollte das betagte Gefährt zur Abraumhalde, folgten Gruppen mit Helm und Lampe einem der hiesigen Bergleute ins Dunkel. Bis zu hundert Metern in die Tiefe können Besucher bereits gelangen und in die so genannte Grundstrecke blicken, die einst mitten im Gebirge die Zechen untereinander verbunden hat. Sogar der Abzweig nach Hohenbostel ist wieder freigelegt worden.
Noch interessanter dürfte es für das Publikum werden, wenn erst einmal das neue Zechengebäude errichtet worden ist.
Waschkaue, Sanitätsraum und Werkstatt entstehen mit inzwischen zugesagten Mitteln aus dem EU-Leader-Programm entstehen. Wenn die Baugenehmigung bis dahin eingetroffen ist, dürfte es voraussichtlich im August losgehen.
Am späten Nachmittag gab es auf allen Seiten zufriedene Gesichter: Die großen und kleinen Gäste, die den etwas beschwerlichen Weg von Feggendorf den steilen Berg hinauf nicht bereuten. Die Bergleute, die wieder etliches Gestein zutage gefordert haben. Und schließlich das "Außenpersonal" des Heimatvereins, das überrascht den kompletten Ausverkauf des Kuchens feststellen musste.
Die Arbeit indes hört nicht auf. Auch in den kommenden Monaten ist der Arbeitskreis an jedem Wochenende im Berg im Einsatz. Sonntags aber wird um 11 und um 14 Uhr das Schaufeln unterbrochen: Dann gibt es Führungen auch für nicht angemeldete Personen.
Betriebsleiter Florian Garbe denkt jedoch auch schon an den Baubeginn für das geplante Zechenhaus. Natürlich soll es einen ordentlichen Grundstein erhalten. Foto: al