1. Alle Wünsche sind etwa 2,9 Millionen Euro wert

    Apelerner Rat beschließt Vorschlagsliste für Dorferneuerung

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    APELERN (al). In von Fachleuten angesehener "Rekordzeit" haben Einwohner und Kommunalpolitiker in der Gemeinde Apelern eine Wunschliste auf den Weg gebracht, die Zustimmung im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms finden soll. 2,9 Millionen Euro summieren sich dabei aus 67 Maßnahmen.

    Welche tatsächlich anerkannt werden, dürfte in einigen Monaten feststehen. Dann wird das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN) seine Entscheidungen getroffen haben.

    Der stellvertretende Gemeindedirektor Sven Janisch bezeichnete den kurzen Planungszeitraum von nur einem Jahr "schon als sehr ungewöhnlich", weil bekanntlich mit Apelern, Lyhren und Reinsdorf gleich drei Ortsteile gleichzeitig betroffen seien. Zugleich dankte er für das große Interesse in der Bevölkerung, das "bis zum Schlussspurt nicht nachgelassen" habe. Mehr noch: Sogar bis unmittelbar vor Beginn der Ratssitzung wurde noch einmal heftig diskutiert. Während alle anderen Punkte, die im Laufe der letzten Monate gesammelt worden waren und über die das SW wiederholt berichtet hatte, ohne Kommentar blieben, wandten sich einige Redner gegen die Absicht der Gemeinde, mit hoher Priorität den Umbau des alten Straßenmeisterei-Verwaltungsgebäudes für die örtlichen Vereine zu betreiben. 230.000 Euro sind dafür als "Grobschätzung" (Janisch) angesetzt. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nötig ist", widersprach Einwohnerin Renate Ritzer wiederholt auf Janischs Ausführungen, die Räume den örtlichen Vereinen als "Kulturschmiede" zur Verfügung zu stellen. Das Dorfgemeinschaftshaus sei doch da, meinte sie.

    Bürgermeister Heinrich Oppenhausen (SPD) erläuterte den besonders durch den Karnevalsclub sowie neuerdings auch durch das Jazzensemble aufgezeigten Bedarf. Übungsräume seien erforderlich sowie mehr Lagerkapazitäten. Die Frage der generellen Förderfähigkeit, da das Gebäude im Außenbereich der Gemeinde lege, konnte Planerinn Anja Korf bejahen: Da es nicht für gewerbliche Zwecke bestimmt sei, sondern der Förderung der dörflichen Gemeinschaft diene, sei dies möglich. Verschiedene Mitglieder des Arbeitskreises fürchteten, dass das erst durch die aktuelle Entwicklung nachträglich aufgenommene Projekt den späteren Finanzrahmen für andere Maßnahmen schmälern könne. Dieser Sorge trat Oppenhausen entgegen: Es hänge von der LGLN ab, was am Ende förderfähig sein werde. Im übrigen packe der Rat "ob mit oder ohne Zuschüsse" die Straßenmeisterei an: "Wenn wir für junge Leute im Ort etas tun können, dann machen wir das auch." Außerdem gelte für diese wie für alle anderen Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung, dass "nichts gemacht wird, was gegen den Willen der Bevölkerung ist". Das wollte Börries von Hammerstein (CDU) bei der sich anschließenden Ratsentscheidung auch festgeschrieben wissen. Einstimmig folgten die Kommunalpolitiker dem ergänzenden Satz bei der Verabschiedung des Planentwurfs.

    Dieser war zuvor vom Arbeitskreis beschlossen worden. Dabei entfiel eine große Mehrheit auf den Maßnahmenkatalog, der 27 Punkte für Apelern, 14 für Lyhren und 16 für Reinsdorf umfasst. Es gab nur zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen. Foto: al

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