LAUENAU (al). Seit einigen Wochen kann das Lauenauer Amts- und Fleckenmuseum seine Rückseite nicht mehr verbergen. Nachdem zwei benachbarte Scheunen abgerissen worden sind, fallen ungehinderte Blicke der Passanten über den Zaun. Aber Haus und Grundstück sind es wert: In den vergangenen Monaten haben Mitglieder des Heimat- und Museumsvereins auch den Hinterhof neu gestaltet.
Jetzt löste der Vorstand ein Versprechen ein. Den Mitgliedern, Freunden und Nachbarn war eine Einweihung der kleinen Terrassenfläche zugesagt worden. Diese fand nun statt – bei Kuchen, Bratwurst und etlichen Informationen über weitere Vorhaben. Dabei staunten die Besucher schon nicht schlecht über den in den vergangenen Jahren aufwendig restaurierten Anbau. Der ehemalige Stall, der von Grund auf einschließlich Balkenkonstruktion und Gefachen erneuert werden musste, steht künftig Vorstandsitzungen oder auch Schulklassen zur Verfügung, die hier vielleicht eine Unterrichtsstunde in Sachkunde abhalten wollen.
Vorsitzender Jürgen Schröder stellt ferner Überlegungen an, Gemüsebeete anzulegen und Holzmieten zu errichten. Das ehemalige "Gesindehaus" habe Tagelöhnern als Wohnung gedient, erklärte er, "die hatten bestimmt keinen Rasen".
Künftig besitzt das Museum mit dem "Drei-Giebel-Haus" nur noch auf einer Seite einen Nachbarn. Darauf freut sich Schröder bereits, weil dieses Gebäude umfassend saniert und dann mit einen optisch perfekten Eindruck das "Gesindehaus" ergänzen wird. Auch das darin vorgesehene Café könnte mit dem Museum eine gute Symbiose eingehen, wenn sich Besucher vorher oder hinterher dort zur Einkehr treffen wollen. An einen Ausschank auf dem eigenen Gelände denkt Schröder keinesfalls. Dazu fehle der Platz und das Personal.
Dankbar zeigte sich der Vorsitzende über die Beharrlichkeit seines früh verstorbenen Vorgängers Carl-Friedrich Engelking. Dieser hatte einen Anstrich der hölzernen Giebelverkleidung auf der Gebäuderückseite durchgesetzt. "Heute sind wir froh darüber", bemerkte Schröder, weil der grün-weiße Kontrast schon weit zu Volkspark und Landstraße leuchtet und auf das Museum aufmerksam macht. Nun müsste nur noch eine weitere Beschilderung folgen.
Die Mitglieder forderte er auf, sich noch in weiterer Hinsicht Gedanken zu machen: Von der ehemaligen Scheune Reinecke sind nur noch die Kellerfundamente stehen geblieben, deren Fensteröffnungen sich nun als zugemauerte Nischen präsentieren. Da fehlt jetzt noch die geeignete Dekoration.
Die Gäste der Einweihungsfeier konnten übrigens anhand von Bildwänden die bisherigen baulichen Veränderungen nachvollziehen. Und natürlich nutzten einige Besucher die Gelegenheit zum Besuch des Gebäudes selbst. Wieder war es für manche von ihnen sogar eine Premiere: "Aber das kennen wir ja", grinste Schröder, "schon etliche Lauenauer sind erst nach Jahren darauf aufmerksam geworden, was wir für ein interessantes Museum haben". Foto: al