LINDHORST. Viele Pendler werden den einstimmigen Beschluss des Gemeinderates mit Freude zur Kenntnis nehmen: Die Kommune plant die Erweiterung der bisher vorhandenen Parkmöglichkeiten am S-Bahn-Haltepunkt Lindhorst zu einer "Park & Ride"-Anlage mit insgesamt 120 Parkplätzen. 69, darunter vier Behindertenparkplätze, werden auf der Fläche nahe der Bahnhofstraße eingerichtet, 51 auf der anderen Seite der Bahn Richtung Schöttlingen, zwei Behindertenparkplätze eingeschlossen.
Auch die Zweiradfahrer können sich freuen: Für ihre Drahtesel sind bis zu 100 Plätze nahe dem Bahnsteig an der Bahnhofstraße vorgesehen.
Ralf Köppen vom Ingenieurbüro Vössing stellte die Pläne im Rat vor. Die Stellflächen weisen eine Tiefe von 4,30 Meter und eine Breite von 2,50 Meter aus. Diese Fläche wird befestigt. Ein jeweils 70 Zentimeter breiter Streifen an jedem Parkplatz wird nicht gepflastert, um die gesamte versiegelte Fläche möglichst gering zu halten. Die Behindertenparkplätze fallen in der Tiefe gleich aus, sind aber einen Meter breiter. Die Fahrgasse auf dem Parkplatz besitzt eine Breite von sechs Metern. Die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder ("Bike&Ride") sollen an der jetzigen Stelle auf 100 Plätze aufgestockt werden.
Da das Aufkommen an Regenwasser nicht der Kanalisation zugeführt werden kann, sind Sickermulden und ein Sickerbecken für die Entwässerung des Areals vorgesehen. Ob Bäume dem Vorhaben zum Opfer fallen werden, ist noch unklar, da der von Köppen vorgestellte Plan lediglich eine erste grobe Skizze ist. Bereits jetzt steht nach Aussage von Ratsherr Klaus Baxmann (SPD) aber fest, dass die mächtige, wahrscheinlich rund 150 Jahre alte Linde an der Zufahrt zum Parkplatz an der Bahnhofstraße nicht gefällt wird. Bei der Erörterung des Planes wurden in der SPD Stimmen laut, die sich eher eine Schrägstellung bei den Stellplätzen denn, wie vorgesehen, eine Senkrechtstellung wünschen.
Noch aber steht nichts fest und kann alles noch geändert werden, erklärte der Planer. Der noch grob gefasste Entwurf ist notwendig, um das Vorhaben bei der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) mit dem Antrag auf Bezuschussung einzureichen. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich etwa auf 408.000 Euro. Die LNVG bezuschusst 75 Prozent der reinen Baukosten in Höhe von 352.000 Euro und somit kann Lindhorst mit einer Überweisung in Höhe von 264.000 Euro rechnen. Auf die Gemeinde kommen damit letztlich Aufwendungen in Höhe von rund 200.000 Euro zu, werden Umsatzsteuer und Grunderwerbskosten miteinberechnet. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen ist für den Herbst zu erwarten. Foto: privat