APELERN (al). Weil Karneval in Apelern nicht nur Vergnügen und Ausgelassenheit ist, sondern handfeste sportliche Aktivitäten bedeutet, hat das Finanzamt dem örtlichen Karnevalsclub (AKC) die Gemeinnützigkeit anerkannt. "Damit sind wir der erste Karnevalsverein in Schaumburg", freute sich Präsident Karl-Heinz Thum. Zwei Jahre habe er dafür nach eigenen Angaben gekämpft. Folgerichtig strebt der AKC auch die Mitgliedschaft im Kreis- und Landessportbund an. Das erleichtere, so Thum, die Ausbildung und erlaube Zuschüsse beim Kauf von Sportgeräten.
Was viele nicht wissen: Den insgesamt vier närrischen Sitzungen zum Höhepunkt der Session geht eine Kärrnerarbeit im Verborgenen voraus. Fast das ganze Jahr über üben zum Beispiel die Tanzgruppen. 90 Kinder und Jugendliche sind darin integriert. Dafür steht mindestens eine lizenzierte Übungsleiterin zur Verfügung. Weitere sollen noch ausgebildet werden. Thum sieht, wie er jetzt den Mitgliedern in der Jahresversammlung vermittelte, finanzielle Vorteile bei einem Anschluss an den KSB. Karnevalsverbände bildeten Kurse nur im Rheinland und in Süddeutschland an. Das bedeute hohe Kosten auch für Fahrt und Unterbringung.
Mit der Anerkennung der Gemeinnützigkeit und der Anbindung an die Sportverbände könne künftig noch mehr in Sachen Ausbildung geschehen, freute sich Thum. Der Showtanz soll ausgeweitet werden; Theaterexperten würden Hilfestellung bei Sketchpartnern und Büttenrednern geben. Denkbar sei auch eine Ausbildung für Paar- und Sologesang.
Beflügelt werden diese Pläne durch die soeben sich öffnende Perspektive, das frühere Schulungs- und Bürogebäude der Straßenmeisterei als Trainings- und Lagerstätte zu nutzen (SW berichtete). "Das bringt uns voran", freute sich Thum und nannte ein Beispiel: Bisher mussten die Gruppen zur Perfektionierung ihrer Auftritte in ein Stadthäger Fitnesscenter fahren, weil dort eine Spiegelwand vorgehalten würde. "Die machen wir uns selbst", freut sich der Präsident bereits auf die Nutzung des 120 Quadratmeter großen Saals der früheren Landeseinrichtung.
Thum lobte das Funktionieren innerhalb der Gemeinschaft bei der Vorbereitung der jährlichen Großversanstalten. Der seit drei Jahren amtierende Präsident sieht sich von einem Team engagierter Ansprechpartner umgeben: "Jeder weiß um seine Zuständigkeit." Bei den fälligen Teilwahlen zum Vorstand wurde er ebenso bestätigt wie Kassenwart Gerrit Lober und Schriftführerin Antje Struckmeier. Als Akteurssprecherin amtiert Katharina Look. Foto: al
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Sieht großartige Perspektiven dank Gemeinnützigkeit, Mitgliedschaft im Kreissportbund und den Trainings- und Lagermöglichkeiten im ehemaligen Straßenmeistereigebäude: Karl-Heinz Thum.