1. Autos ignorieren Sperrung

    Autofahrer überqueren immer noch marode Brücke

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    SCHMARRIE (al). Im Hülseder Gemeinderat wächst die Verwunderung darüber, dass an einer Brücke in der Gemarkung Schmarrie noch kein Auto stecken geblieben ist. Trotz eines seit Monaten bestehenden Durchfahrtverbots benutzen Fahrzeuglenker immer noch die Abkürzung zwischen der Bussenmühle und der Bundesstraße 442. Dabei dürfte die Überquerung des Mühlenarms der Rodenberger Aue inzwischen einem Glücksspiel gleichkommen: Ein deutlich sichtbarer verrosteter Stahlträger ist bereits verbogen; ein großes Loch gähnt daneben.

    Ratsherr Wolfgang Jamma (SPD) kann seinen Zorn über den offensichtlichen Leichtsinn kaum verbergen. "Ich habe schon ein paar Mal die Verbotsschilder wieder zurechtgerückt", berichtete er dem Gremium, "die räumen das beiseite und fahren trotzdem". Besonders schlimm sei es, nachdem die Kreisstraße vom benachbarten Rohrsen in Richtung B 442 wegen der dortigen Bauarbeiten voll gesperrt worden ist: "Seither kommen die Paketdienste quer durch die Feldmark."

    In der Sache hat sich der Rat einstimmig entschieden, die alte Brücke durch den Einbau von Rohren zu ersetzen. 6000 Euro sind veranschlagt, um die Betonteile zu verlegen, sie zu verfüllen und den Wegeverlauf mit einer Schottertragschicht wieder herzustellen. An eine Unterbrechung kann die Gemeinde nicht denken: Die Mühleneigentümerin möchte das ihr zustehende Wasserrecht weiter nutzen. Weil zudem der Feldweg für die Landwirtschaft und eben auch für den Zubringerverkehr von Bedeutung ist, führe an der Reparatur kein Weg vorbei, befand der Rat.

    Zuvor hatte Jörg Döpke für die Bauverwaltung der Samtgemeinde die Kommunalpolitiker über eine allgemeine Untersuchung der Landwirtschaftskammer informiert, die sich mit den strukturellen Veränderungen in der Landwirtschaft unter Bezug auf den Zustand von Wegen und Brücken in der Gemarkung beschäftigte. Danach dürfte die Belastung der Verkehrsflächen durch größere Fahrzeuge, häufigere Fahrten zum Beispiel bei Silomais und größere Entfernungen weiter steigen. Notwendige Folgen seien deshalb eine Mindestbreite von 3,50 Meter, großzügigere Kurven wegen längerer Gespanne sowie eine höhere Traglast von Brücken. Allerdings räumt die Kammer ein, dass eine solche Qualität nicht für alle Wege hergestellt werden könne. Döpke kommentierte die Erhebung darüber hinaus mit dem Hinweis auf eine bessere Unterstützung der Gemeinden bei fälligen Maßnahmen: "Da dürfen sie bei den Kosten einfach nicht allein gelassen werden." Foto. al

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