BAD NENNDORF (pd). Wenn die Volksbank in Schaumburg in die Wandelhalle zur Ortsversammlung einlädt, dann lassen sich die Mitglieder nicht lange bitten. Rund 500 Besucher konnten Vorstand, Aufsichtsrat und Mitarbeiter der Bank zum ausgiebigen Informationsaustausch begrüßen. Die Versammlung war die vierte von insgesamt sieben dieser Art, die bis August im Landkreis stattfinden. In der Wandelhalle fanden sich Mitglieder und Kunden der Geschäftsstellen in Bad Nenndorf, Hohnhorst, Rehren A/R, Beckedorf, Riepen, Lindhorst und Beckedorf ein. Eine wichtige Kernaussage nahmen alle nach offiziellem Teil, Unterhaltungsprogramm und Imbiss mit nach Hause: Die Finanzkrise scheint überwunden zu sein.
"Ein kraftvolles und erfolgreiches Geschäftsjahr 2010 liegt hinter uns", führte Reinhard Schreeck, Vorstandsmitglied der Volksbank in Schaumburg, gleich zu Beginn aus. In einer Art Interview stand er Christiane Riewerts Rede und Antwort. Die freie Journalistin aus Berlin war noch vor kurzem stellvertretende Chefredakteurin der "Schaumburger Zeitung". Sie fragte auch gleich in die Runde der Besucher "Was treibt sie alle hierher?" und gab selbst gleich die Antwort "Die pure Lust auf Information".
Und davon gab es reichlich an dem Abend. Die aufmerksamen Zuhörer erfuhren einiges über Einlagensicherung, Verbraucherschutz, Produkte der Volksbank in Schaumburg, Banken-Stresstest, Euro-Krise oder Kreditwirtschaft. Schreeck unterstrich, dass 2010 ein insgesamt gutes Jahr für die Banken in Deutschland gewesen sei. Die Frage, wie stabil die "Finanzarchitektur" denn aktuell sei, antwortete er: "Das ist abhängig von dem Vertrauen in die Banken. Grundsätzlich leben wir in einer stabilen Volkswirtschaft und die Vermögenshaushalte sind in Ordnung".
Konkret zur Wirtschaftslage in Schaumburg hatte Schreeck noch mehr positive Grundtendenzen parat. Das Handwerk habe gut zu tun, der Aufschwung sei in Schaumburg angekommen. Mehr noch: "Wir sind auf einem guten Weg hin zu einem stabilen Schaumburg", schob das Vorstandsmitglied in seiner Prognose nach. Die Baugebiete vor allem in Bad Nenndorf seien gut nachgefragt. Im Vorderen Hohefeld an der Horster Straße seien von den 65 zur Verfügung stehen Flächen bereits 55 verkauft. "Bad Nenndorf ist als Wohnort gefragt", sagte er. Beim neuesten Baugebiet in der Regie der Volksbank auf dem ehemaligen Tennisgelände an der Bahnhofstraße seien 60 Prozent der Flächen schon verkauft, verriet der weiter.
Als "Herr der Zahlen" stellte Marktbereichsleiter Manfred Völker die Bilanzzahlen im einzelnen vor. Danach liegen die Geldanlagen, die die Volksbank in Schaumburg für ihre Kunden betreut, bei knapp 990 Millionen Euro. Das sind gut 70 Millionen, also 7,4 Prozent mehr als 2009. Die Bilanzsumme ist von 851 auf 875 Millionen Euro deutlich angewachsen. Die Vergabe der bilanziellen und außerbilanziellen Kredite ist um acht Millionen auf 697 Millionen Euro gestiegen. Die Bank konnte insbesondere viele Kreditanfragen ihrer Firmenkunden bedienen und rund 1000 Baufinanzierungen mit einem Volumen von rund 54 Millionen Euro bereithalten.
Das Eigenkapital der Volksbank Schaumburg ist um 3,3 Prozent auf 63 Millionen Euro gestiegen. Der Bilanzgewinn beträgt 1,1 Millionen Euro. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Vertreterversammlung im Juli 2011 vorschlagen, eine Dividende von sechs Prozent zu beschließen. Erfreulich sei auch das Vermittlungsgeschäft gelaufen. Laut Völker hätten die Kunden im letzten Jahr gut 1400 Bausparverträge mit einer Bausparsumme von rund 39 Millionen Euro abgeschlossen. 22 208 Mitglieder zählte die Bank zum Ende des Geschäftsjahres 2010 in seinem Marktbereich, in 2009 waren es noch 22 153.
Großes Interesse hätten die Kunden am Bereich der energetischen Sanierung und der erneuerbaren Energien gezeigt. Sehr gefragt seien in diesem Zusammenhang die öffentlichen Darlehen für Solar- und Photovoltaikanlagen. Eine Investitionen in solche Anlagen sei auch weiter lohnenswert, so Völkers Tipp. Frank- Michael Mucha empfahl im Gespräch mit der Journalistin einen strukturierten Vermögensaufbau. Der Leiter der Volksbank-Hauptstelle Bad Nenndorf riet zu unterschiedlichen Anlageformen bei Geldanlagen und zu unterschiedlichen Laufzeiten. Foto: pd