APELERN (al). Seit Jahren schimpfen die Bewohner des südlichen Ortsendes von Apelern über den Zustand der Lauenauer Straße. Erst war es "nur" ein Protest bei Rat und Bürgermeister, dann gaben sie schon fast resigniert auf; jetzt demonstrierten sie einmal in großer Anzahl: "Die Fahrbahn muss endlich repariert werden", hieß es, "den Lärm hält kaum noch jemand aus". Was die Betroffenen beim Ortstermin noch nicht wissen konnten: Soeben hat – wie das SW erfahren konnte – die niedersächsische Straßenbauverwaltung eine Sanierung für August angekündigt.
Wer regelmäßig Apelern passieren muss, weiß wovon die Betroffenen reden. Die Fahrbahnoberfläche sieht aus wie eine Mondlandschaft. Die Asphaltschicht hat etliche großflächige Unterbrechungen. Diese sind zwar nur wenige Zentimeter tief; aber die Geduld von Autofahrern und Anwohnern wird auf eine harte Probe gestellt: Es ruckelt nicht nur mächtig im Fahrzeug. Vor allem von leeren Lastzügen geht ein Lärmpegel aus, der die Nachbarn mächtig stört. "Das hört sich schlimmer als Donner an", beschreibt eine Betroffene ihre Eindrücke. Die vergeblichen Forderungen des Gemeinderats, den schon seit über drei Jahren zu beklagenden Zustand zu beseitigen, gipfelten in einem nicht zu übersehenden Protestschild: Darauf wird auf die Zuständigkeit des Landes verwiesen. Vor eineinhalb Jahren brachten Bürgermeister Heinrich Oppenhausen (SPD) und Cord-Heiner Becker (CDU) die markante Tafel gemeinsam an.
Jetzt macht sich Becker zum Wortführer der Betroffenen: "Das kann nicht sein, dass Niedersachsen 330 Millionen Euro für mehr Personal ausgibt und die eigentlichen Aufgaben unerledigt bleiben." Schließlich zahle der Bürger viele Steuern, die auch "in den Erhalt der Infrastruktur fließen" müssten.
"Ein ‚Tempo 30’-Schild aufgestellt, und der Fall ist erledigt", schimpft ein Nachbar, während eine Anwohnerin das ganze Dilemma fast ins Lächerliche ziehen möchte: "Wahrscheinlich sind das für die Behörden noch keine Schlaglöcher; da muss erst ein Auto mit seinem Rad drin stecken bleiben."
Aber am Ende der kleinen Zusammenkunft macht sich dann erneut Resignation breit: "Wir können sowieso nichts tun", glauben sie, obwohl Anwohnerin Rosi Böger für einen Moment überlegt, Unterschriften zu sammeln. "Wenn der für den Straßenbau zuständige Minister mal kommt, würden wir glatt eine Umleitung organisieren", warf jemand ein, um am Ende selbst festzustellen: "Die Möglichkeiten als Bürger sind doch sehr begrenzt." Unterdessen aber spricht sich herum, dass zeitgleich zur Anwohnerinitiative ein Schreiben im Rodenberger Rathaus angekommen sei. Darin wird die Sanierung der Fahrbahndecke für August angekündigt. Bürgermeister Oppenhausen hat sofort reagiert: "Endlich eine gute Nachricht." Nun hoffen die Einwohner, dass die Zusage auch eingehalten wird und nicht ein weiterer Frostwinter für noch mehr Schäden sorgt. Inzwischen hat Gemeindedirektor Uwe Heilmann den Eingang des Briefes bestätigt. Er will in der am 19. Mai vorgesehenen Ratssitzung über das Vorhaben informieren. Foto: al