1. Fußball verbindet, integriert, resozialisiert, schult die Toleranz und die Nachsichtigkeit

    SC Rinteln feiert seinen 100. Geburtstag mit einem großen Festkommers / Ehrung verdienter Vereinskameraden

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    RINTELN (ste). Es ist der Fußball-Traditionsverein schlechthin. Der "Sport Club Rinteln" (SCR) feierte jetzt in einem würdigen Rahmen im Brückentor seinen 100. Geburtstag. Für Heinz Kraschewski als Vorsitzender des Clubs ist das Wohl und Wehe des SCR eine wahre "Herzensangelegenheit". Kraschewski kam mit seiner Familie 1971 aus Ostpreußen nach Rinteln und nach der Schule war der Fußballverein seine este Anlaufadresse. Die verbindenden und integrativen Elemente des Fußballs erlebte Kraschewski wie kaum ein anderer, und so gab der Vorsitzende einen geschichtlichen Rückblick auf einen Verein, dem es trotz Rückschlägen durch zwei Weltkriege immer wieder gelang, auf die Beine zu kommen.

    Heute hat der SCR über 500 Mitglieder und ist zukunftsweisend aufgestellt: "Und der Fußball gibt heute wie damals Werte an die jungen Menschen weiter, darunter Solidarität und Kameradschaft: Sport ist eben die beste aller Lebensschulen", so Kraschewski. Er dankte Jochen Lange, Theo Merchel und Volker Posnien für die Erstellung einer Chronik und rief die Mitglieder des SCR zu mehr Eigenleistung für den Verein auf: "Beim Ehrenamt gibt es noch Luft nach oben. Fragt nicht, was der SCR für Euch tun kann, fragt, was ihr für den SCR tun könnt!" Wenn das gelinge, so Kraschewski, sei ihm für die nächsten 100 Jahre nicht bange.

    Wie wichtig Heinz Kraschewski als Vorsitzender und Motor für den Verein ist, schilderte der Vorsitzende des Fördervereins und Kraschewskis Stellvertreter Klaus Peters. Die entsprechenden Ehrungen für Kraschewski nahmen Dieter Fischer vom Kreissportbund und Marco Vankann vom Kreisfußballverband vor.

    Fischer stellte in seinem Grußwort fest: "Sport tut Schaumburg gut, der SCR tut Rinteln gut!" Und Karl Rothmund als Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes verdeutlichte: "Fußball ist weit mehr als ein 1:0, ein Sieg oder eine Niederlage. Fußball hat eine starke Integrationskraft und seine Wurzeln liegen nicht in den VIP-Lounges der Bundesligavereine, sondern auf der örtlichen Ebene, wie etwa beim SCR!" Sieben Millionen Fußballer deutschlandweit tragen positive Botschaften in die Gesellschaft, so Rothmund.

    Hohe Fußballauszeichnungen gab es dann für drei SCR‘ler der besonderen Art.

    Karl "Kalle" Eckel steht Spiel für Spiel am Rand und darf als einziger neben dem Trainer seine Kommentare abgeben, Ulli Seidel heizt auch bei schlechtem Wetter den Grill an und sorgt für die Abrechnung der Eintrittsgelder und über Dieter "Theo" Merchel muss nicht viel gesagt werden: "Er ist der SCR, der SCR ist "Theo"!" Die Drei wurden mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.

    Die vereinsinternenen Ehrungen sprach Heinz Kraschewski für Herbert Lehmeier mit 60 Jahren Vereinszugehörigkeit und Gerd Droste mit 50 Jahren aus. Den Karl-Heinz-Lehmeier-Preis erhielten in diesem Jahr zwei Aktive des Vereins. Lothar Rachow für seinen unermüdlichen Einsatz am SCR-Heim-Anbau und Heinz Löpke für seine 25-jährige Arbeit als Jugendwart und seine unermüdliche SCR-Treue.

    Ein ganz besonderes Grußwort sprach Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz. Er attestierte dem SCR eine Steigerung der Lebensqualität der Rintelner Bürger und außerdem stützten lebendige Vereine wie der SCR das soziale Klima und das Miteinander in der Gesellschaft.

    Die Tatsache, dass auch immer mehr Mädchen sich für Fußball begeistern können, dass die Mütter und Väter sich ehrenamtlich am Spielfeldrand engagieren, dass es Menschen gibt, die sich für die Jugend einsetzen, würdigte Buchholz ausdrücklich. Er mahnte an, dass zum spielerischen Wettkampf auch die Fähigkeit gehöre, mit Anstand zu verlieren. Die Stadt Rinteln, so der Bürgermeister, unterstützte die Arbeit in den Vereinen - und insbesondere auch des SCR - mit Rat, Tat und finanziellen Mitteln. Der Steinanger ist heute eine moderne Spielanlage, auf der die Jugendmannschaften des Vereins mit den Erwachsenen zusammengeführt werden konnten. Rinteln werde für die Zukunftsfähigkeit des Sports in der Stadt eine Vertiefungsstudie zur Sportentwicklung in Auftrag geben und damit den Sportvereinen zusätzliche Hilfestellungen geben.

    Als "gelebte Integration" sah auch Landrat Jörg Farr den Sport.

    Er selbst ist Tischtennisspieler und stellte klar, dass man im Sport auch Nachsichtigkeit, Toleranz und Niederlagen erlernen müsse.

    Zum Abschluss der Geburtstagsfeier gab es dann noch eine Podiumsdiskussion unter der Überschrift "Vom Minikicker zum Profi" mit den drei Fußballprofis Frank Ordenewitz, Bernd Dierssen und Neal Marmon, dem Leiter der H 96-Fußballschule Jürgen Hollitzek, DFB-Vizepräsident Karl Rothmund, Sparkassendirektor Günther Klußmeyer und Moderator Frank Werner.

    Foto: ste

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