1. Das alte Büro wird zum "Narrhalla"

    Teile der ehemaligen Straßenmeisterei dienen künftig dem Karnevalsclub als Treffpunkt

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    APELERN (al). Der Apelerner Karnevalsclub (AKC) steht vor einer kleinen Sensation. Die Gemeinde will ihm eigene Übungsräume zur Verfügung stellen. "Das ist ein absoluter Hammer", freute sich Präsident Karl-Heinz Thum, der es Bürgermeister Heinrich Oppenhausen überließ, in der Jahresversammlung über den nur 24 Stunden zuvor erfolgten einmütigen Ratsentscheid zu berichten: Der AKC darf einen Teil des ehemaligen Büro- und Schulungsgebäudes der früheren Straßenmeisterei nutzen. "Unsere Narhalla", freute sich Thum im Vergleich mit der Legende um das Reich des ewigen Karnevals.

    Auf die Idee kam er selbst nach einem Zeitungsbericht über die Immobilie. Wie vielen Einwohnern war auch ihm völlig unbekannt, dass in dem zweistöckigen Haus unter anderem ein 120 Quadratmeter großer Unterrichtsraum zur Verfügung steht, in dem früher Straßenwärter-Lehrlinge die Schulbank drückten. Zusammen mit zwei weiteren Räumen in einer Größe von 25 und 17 Quadratmetern bildet die Halle einen separat verschließbaren Trakt. Thum musste nicht lange auf die Trainingsengpässe verweisen, die den AKC zum Teil ganzjährig beschäftigen. Denn in verschiedenen Tanzgruppen werden allein 90 Kinder und Jugendliche betreut. Da reichen die zur Verfügung stehenden Zeiten in der örtlichen Sporthalle nicht mehr aus: "Wir müssen schon durch die Dorfgemeinschaftshäuser tingeln", klagte der Präsident. Hinzu kommen die begrenzten Lagerkapazitäten für die immer zahlreicher werdenden Utensilien. Bislang mussten private Keller und Dachböden dafür herhalten. Das alles leuchtete den Kommunalpolitikern rasch ein. Hinzu kam die Idee, wegen der nun vorgesehenen gemeinnützigen Verwendung des Gebäudes auch die Möglichkeiten des soeben begonnenen Dorferneuerungsprogramms nutzen zu können. Schon wurde das Projekt in die Wunschliste für Zuschüsse aufgenommen. Was die Gemeinde selbst aufbringen muss, um zum Beispiel die Heizung und Fenster zu erneuern, sieht Oppenhausen als unproblematisch an. Da das angrenzende Betriebsgelände an sechs gewerbliche Betriebe vermietet sei, "trägt sich die ganze Anlage selbst", erläuterte er den Mitgliedern in der Jahresversammlung. Auch sei daran gedacht, die Räume dem Klub kostenlos zur Verfügung zu stellen.

    Inzwischen denkt der Bürgermeister noch weiter und will auch andere Vereine im Ort nach möglichem Bedarf befragen. Denn die frühere Schulungsstätte bietet noch mehr Flächen: "Das könnte für uns eine kleine Kulturschmiede werden." Um so mehr sieht er die Entscheidung der Gemeinde als richtig an, das Objekt selbst erworben zu haben: "Wir haben die weitere Entwicklung in der Hand." Dem Vernehmen nach gibt es mindestens drei weitere Vereine, die Platzbedarf für Lager- oder Übungsfläche geltend machen wollen. Thum forderte die Mitglieder auf, die dem Klub sich öffnende Chance zu nutzen: "Da müssen wir uns einfach beteiligen", verlangte er und stellte neben der Übernahme fälliger Innenarbeiten auch die Finanzierung des dafür erforderlichen Materials in Aussicht. Schon hat sich der AKC angeboten, die Hausmeisterdienste für das Bürogebäude zu übernehmen. Auch ein erster Arbeitseinsatz ist geplant, um den verkrauteten Parkplatz wieder benutzbar zu machen und die wuchernden Hecken rund um das Gebäude zu beschneiden.

    Den Lohn dafür könne der AKC später einstreichen: "Das bringt uns in den nächsten Jahren stark voran", erklärte Thum. Zugleich werde damit noch mehr deutlich, dass Karneval in Apelern nicht nur Feiern bedeute: "Das ist für uns auch ein wichtiges Stück Basis-Arbeit für die Jugend." Foto: al

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