LANDKREIS (hb/m). Die SPD-Kreistagsfraktion hat ihre politische Frühlingsreise durch das Schaumburger Land fortgesetzt und sich bei einer Waldbegehung von Forstrat Lothar Seidel über Aufgaben, Schwerpunkte und Ziele des Kreisforstamtes informieren lassen. Das Kreisforstamt bewirtschaftet insgesamt rund 3.400 Hektar kreiseigene Flächen.
Die Wiederaufforstungen der Sturmwurfflächen nach Kyrill stellen weiterhin einen Aufgabenschwerpunkt dar. Mit der eindeutigen Ausrichtung auf die dem Standort angepassten Buchen und Eichen seien, so Seidel, die sich auf den Freiflächen bietenden Chancen zu einem ökologischen Waldumbau genutzt worden. Die notwendigen Einnahmen des Forstbetriebes stammen überwiegend aus dem Holzverkauf. Die regionale Ausrichtung und Zusammenarbeit insbesondere mit den mittelständischen Sägewerken hat für das Kreisforstamt weiterhin einen hohen Stellenwert.
Das Beispiel der seit 2003 in Betrieb befindlichen Hackschnitzelfeuerungsanlage in der BBS Stadthagen zeigt nach den Worten von Lothar Seidel sehr deutlich, "dass durch den Einsatz von Energieholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ein wertvoller lokaler Beitrag im Hinblick auf die globalen Anstrengungen zum Klimaschutz geleistet werden kann".
Seit Herbst 2003 wurden aus dem Kreisforstamt insgesamt rund 6.500 Schüttkubikmeter Hackschnitzel geliefert und in der BBS in Wärmeenergie umgesetzt. Um dieselbe Energiemenge über eine Ölheizung zu generieren, wären ersatzweise insgesamt etwa 520.000 Liter Heizöl benötigt worden. Allein die Verbrennung dieser Ölmenge an diesem einen Objekt hätte die Atmosphäre zusätzlich mit 1,35 Millionen Kilogramm CO2 belastet. Seidel machte auf Nachfragen der SPD-Kreistagsabgeordneten aber deutlich, "dass gleichrangig zur forstlichen Produktion die vielfältigen Schutz- und Sozialfunktionen des Waldes im Vordergrund stehen". Dazu gehören die Weiterführung der eigenen waldpädagogischen Maßnahmen wie Waldjugendspiele, Waldführungen, Waldprojekte, der Ausbau der Zusammenarbeit mit Schaumburger Schulen wie zum Beispiel das Projekt Hochseilgarten mit der BBS Stadthagen und die Mitwirkung am Projekt "Touristische Nutzung der Dinosaurierfährten im Obernkirchener Sandsteinbruch".
Ulrike Koller, die Ortsbürgermeisterin von Wendthagen-Ehlen, hat auf das Maßnahmenpaket hingewiesen, das die SPD-Kreistagsfraktion zum Schutz der Anlieger des Bückebergs geschnürt hat. So sind nach Kyrill Wege mit Bruchstein aus Obernkirchener Sandstein saniert worden, damit das Wasser rechts und links abfließen kann. Ulrike Koller hat sich auch dafür eingesetzt, dass das Projekt "Bremsschacht 7" ins Leader-Programm aufgenommen und gefördert wurde. "Bremsschacht 7", ein lohnendes Ziel für Wanderer, wurde vom Verkehrsverein Wendthagen-Ehlen wiederhergestellt. Mehrere Informationstafeln und eine restaurierte Lore aus den 50er Jahren erinnern an die Bergbauzeit.