HELPSEN (em). Journalisten aus ganz Deutschland machen halt an der Riepacker Straße: Ein ungeklärter Mordfall ist von der Staatsanwaltschaft Bückeburg am vergangenen Montag neu aufgerollt worden. Die damals 16-jährige Angelika I. verschwand 1968 unter mysteriösen Umständen. Dieser Tage, 43 Jahre später, haben Arbeiter unter der Asphaltdecke nach den Überresten des Mädchens gesucht. Noch am vergangenen Mittwochnachmittag waren die Arbeiter damit beschäftigt, die ausgehobenen Löcher mit einem sogenannten Rüttler nach Hinweisen zu durchforsten. Entdeckt wurde allerdings nichts. Anders die Angaben einer großen Boulevardzeitung, die angeblich über gefundene Skelett-Teile informiert worden sein soll. Ein Hinweis hat die Staatsanwaltschaft Bückeburg nach Angaben von deren Pressesprecher, Klaus Jochen Schmidt, dazu bewegt, die Suche nach der Vermissten wieder aufzunehmen. Demnach wurde ein Helpsener vernommen. Für die Ermittler handele es sich nach derzeitiger Aktenlage nicht um einen Mordfall, sondern um eine Vermisstensuche. Was 1968 wirklich in Helpsen passiert ist, bleibt weiterhin mysteriös. In der Nachbarschaft halten sich seit dem Verschwinden der 1952 geborenen Angelika I. hartnäckig Gerüchte. Zum damaligen Zeitpunkt wurden an der Riepacker Straße Kanalrohre verlegt, die Polizei vermutete bereits vor 43 Jahren, dass die Leiche des Mädchens in der Baugrube verscharrt worden war. Eine groß angelegte Suchaktion, die Schmidt bestätigte, ist seinerzeit erfolglos geblieben. Immer wieder kamen unterschiedliche Versionen des vermeintlichen Verbrechens zu Tage, auch konkrete Verdächtigungen habe es den Helpsern zufolge gegeben. Noch heute leben Angehörige des Mädchens in der Gemeinde. Eine Aufklärung des Falles hätte zumindest unter den Bewohnern für Erleichterung gesorgt. Denn bis heute blieb das Verschwinden der 16-Jährigen, besonders bei den älteren Bürgern Helpsens, stets ein Thema. So hatte sich schnell herumgesprochen, dass die angerückten Bagger nach der verschwundenen Angelika I. graben sollen. Schmidt zeigte Verständnis dafür, dass die Gerüchteküche schnell heiß lief. Schließlich fehle jemand aus deren Mitte, so der Pressesprecher. Den Arbeitern war striktes Schweigen angeordnet worden. Somit erfuhren Presse und Beobachter keine weiteren Einzelheiten. Dass der Fall möglicherweise kurz vor der Aufklärung steht, verneinte der Oberstaatsanwalt ausdrücklich. Somit bleibt das Schicksal des jungen Mädchens wohl weiterhin im Verborgenen. Welchen Hinweis die Staatsanwaltschaft im Vorfeld bekommen hatte, offenbarte der Pressesprecher nicht. Aus ermittlungstaktischen Gründen dürfe er dazu keine genauen Auskünfte geben, so Schmidt. Foto: wa
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Arbeiter suchen Überreste Staatsanwaltschaft folgt Hinweis / Ungeklärter Vermisstenfall aufgerollt
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