SILIXEN (ste). Als erstaunlich aufschlussreich haben sich die Funde einer kürzlich bei Silixen, nahe dem Möllenbecker Wald, durchgeführten Feldbegehung erwiesen: Bei der von Mitgliedern des Schaumburger Arbeitskreises Archäologie durchgeführten und mit dem zugehörigen Bauern abgesprochenen Aktion, kamen neben zahlreichen neuzeitlichen Objekten auch einige Scherben zutage, die schon auf dem ersten Blick relativ alt zu sein schienen, zu erkennen an ihrer rauhen Oberfläche, weichen Struktur und grauen Farbe. Um diese Fundstücke besser einordnen zu können, bat der Arbeitskreis die stellvertretende Leiterin des Lippischen Landesmuseums Detmold und Expertin auf dem Gebiet der Bodendenkmalkunde, Frau Dr. Treude, um ihre Einschätzung. Diese ordnete die Scherben in die Gruppe der sogenannten "Harpstedter Rauhtöpfe" aus dem siebten bis ersten Jahrhundert vor Christus und somit in die Epoche der vorrömischen Eisenzeit ein. "Harpstedter Rauhtopf" ist die Bezeichnung für einen Gefäßtyp aus Keramik, der zu dieser Zeit zwischen Aller und Niederrhein vorkam. Die gefundenen Scherben gehörten vermutlich zu einer Urne, was darauf schließen lässt, dass der Acker auf dem sie gefunden wurden einst als Bestattungsfeld diente. Interessant ist auch, dass bereits um 1930 in diesem Areal mehrere Schmuckstücke gefunden wurden, welche ebenfalls aus besagter Epoche stammen. Dieser Schmuck, der wahrscheinlich als Grabbeigabe gedacht war, kann heute im Lippischen Landesmuseum bestaunt werden.Foto: privat
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Überbleibsel aus vorchristlicher Zeit
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