LINDHORST. Am kommenden Sonntag, 15. Mai, begehen die Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz den 34. Internationalen Museumstag. Der vom Internationalen Museumsrat (ICOM) jährlich im Mai ausgerufene Tag will auf die Bedeutung und Vielfalt der Museen weltweit aufmerksam machen.
Nach dem großen Erfolg des Internationalen Museumstages im Jahr 2010 in Deutschland - mehr als 1.700 Einrichtungen empfingen Tausende von Besuchern, somit die bislang höchste Beteiligung der Museen an diesem Tag - sind auch in diesem Jahr die etwa 6.500 Museen bundesweit aufgerufen, sich mit Sonderführungen, Workshops, Wettbewerben, einem Blick hinter die Kulissen, mit Museumsfesten, langen Museumsnächten und kostenlosem Eintritt am Internationalen Museumstag zu beteiligen. Auch das Bergbau-Museum und das Ziegeleimuseum im Lindhorster Dorfgemeinschaftszentrum "Hof Gümmer" an der Bahnhofstrase machen beim Internationalen Museumstag mit. Die Türen sind ab 11 Uhr geöffnet.
Der Internationale Museumstag steht 2011 unter dem Motto "Museen, unser Gedächtnis!" und wird in Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Programm "Memory of the World" begangen. Ziel des UNESCO-Programms ist es, insbesondere solche Dokumente zu bewahren, die Eindrücke
von herausragenden politischen, gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen historischen Ereignissen liefern. Mit seiner Sonderausstellung "Stilllegung des Schaumburger Steinkohlebergbaus 1960" kommt das Bergbau-Museum diesem Auftrag eindrucksvoll nach. Museen von der Art des Lindhorster Museums wollen Eindrücke vermitteln von einer Zeit, die immer mehr in Vergessenheit gerät.
Die im Museum gezeigten Exponate sind der Epoche zuzuordnen, als die Bergleute nach Lindhorst kamen. Vor mehr als siebzig Jahren war Lindhorst eine von Landwirtschaft geprägte Siedlung, industrielle Fertigung praktisch nicht vorhanden. Dann beginnt man, Kohle zu fördern. Als im Georgschacht in Stadthagen die Kohlevorräte zur Neige gehen, verlagert sich der Ort der Kohlegewinnung immer mehr in Richtung Beckedorf, Lüdersfeld und Auhagen.
Der Kultur- und Förderverein Schaumburger - Bergbau hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit dem Museum die Erinnerung an diese Zeit und diese Entwicklung wach zu halten. Auf großes Interesse der Besucher stößt der Stollennachbau, bergmännisches Gezäh (Werkzeug) im Original, darunter eine mit Pressluft betriebene Bohrmaschine, ein Grubenwagen und vieles mehr. Nicht fehlen dürfen natürlich die notwendigen Gegenstände, mit denen eine Explosion unter Tage herbeigeführt werden konnte. Etwas Besonderes für das kleine Museum ist auch der aufgebaute Teil einer Waschkaue.
Im Ziegeleimuseum sind u. a. die Arbeits- und Produktionsabläufe einer Dampfziegelei aus den 1950er Jahren zu sehen. Außerdem enthält die Ausstellung etliche Ziegeleigerätschaften zum Tonabbau, Transport und zur Formung.
Rund um die beiden Museen wartet ein buntes Programm auf die Besucher. Die Jugendfeuerwehr Lindhorst gewährt Einblick in ihr Können. Ab 15 Uhr spielt die Band "Unlimited". Für das leibliche Wohl der Besucher werden Bratwurst, Steaks und kühle Getränke angeboten. Besonders beliebt: die wohlschmeckende Barbara Bowle. Auch das Museumscafé hat seine Türen geöffnet.
Foto: privat