REINSDORF (al). Dass Musik für feste Bindungen zwischen dem schaumburgischen Reinsdorf und dem nordhessischen Reichensachsen sorgt, ist seit 34 Jahren hinlänglich bekannt. So lange besteht die Partnerschaft zwischen den hiesigen Spielleuten und dem dortigen Fanfarenzug. Nun hat die Musik auch noch für eine Premiere gesorgt: Die hessischen Fanfaren sind durch Schaumburger Schlagzeuger unterstützt worden.
Immer wieder einmal besuchen sich die beiden Ensembles gegenseitig. Zuletzt waren die Reinsdorfer in dem kleinen Ort nahe Eschwege, als der Fanfarenzug kürzlich sein 50-jähriges Bestehen feierte. Den "Tanz in den Mai" am Rand des Bückebergs nutzte jetzt eine kleine Abordnung aus der Werragegend zu einem hiesigen Aufenthalt. Allerdings waren nur Bläser gekommen, so dass der Rhythmus aus dem Spielmannszug beizusteuern war: Der Reinsdorfer Thomas Diekmann und die beiden Stadthäger Michael Hagemann und Stefan Fuhrich ergänzten die Trompetenstöße mit Pauke, Trommel und Becken.
Zuvor war es beim Auftritt des Reinsdorfer Ensembles zu einer Premiere gekommen: Der erst neunjährige Nico spielte mit seiner Querflöte mit. Fast mehr noch wie der durchaus etwas aufgeregte junge Mann freute sich darüber Kai-Uwe Oberdieck, der das junge Talent bereits seit einem Dreivierteljahr ausbildet. Normalerweise startet der Spielleutenachwuchs erst mit dem zehnten Lebensjahr. Doch Talent Nico verlangte geradezu eine Ausnahme.
Das hätte wohl auch den früh verstorbenen Helmut Diekmann gefreut, der früher Stabführer der Reinsdorfer gewesen ist. Diekmann gilt auch als Mitbegründer der Partnerschaft zwischen Reinsdorf und Reichensachsen: Mit dem dortigen Dieter Kirschner hatte er bei einem Seminar an einer Fachschule für Musik die Schulbank gedrückt und damals die Verbindung verabredet.
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