RODENBERG/LAUENAU (al). Dass Schulferien nicht nur unbeschwerte Tage bedeuten, sondern durchaus eine echte persönliche Belastung sein können, hat eine Gruppe junger Katholiken in diesen Tagen in Lauenau erleben können.
Therese Stegmiller betreut neun junge Leute bei der Vorbereitung auf die Firmung. Wenn sie am 18. September durch einen Hildesheimer Weihbischof das Sakrament erhalten, sollen sie nicht nur liturgische Zusammenhänge und Aufgaben der Diakonie kennen. Sie sollen in der Lage sein, auf andere Menschen zuzugehen und Nächstenliebe zu üben – auch wenn das vielleicht schwer fällt. "Das hat ihnen schon Überwindung gekostet", bilanzierte Stegmiller am Ende eines rund zweitägigen Kurses in Lauenau. Zunächst sollten die 16- bis 18-Jährigen Passanten um Lebensmittel für die örtliche "Bürgerhilfe Samtgemeinde Rodenberg" bitten. Erst wurden die Filialleiter hiesiger Geschäfte um Erlaubnis gefragt, vor deren Ladentüren das tun zu dürfen. Da sammelte die Gruppe schon erste negative Erfahrungen: Nicht überall wurde dies gestattet.
Dagegen stießen sie bei den Passanten überwiegend auf positive Kommentare und Unterstützung, als sie vor deren Betreten des Geschäfts um zusätzliche Einkäufe für die "Bürgerhilfe" baten. Da gab es nur wenige rüde Ablehnungen. "Bürgerhilfe"-Vorsitzende Margit Mesenbrink freute sich später über die Sachspenden, die sie in die Regale für die wöchentliche Lebensmittelausgabe einreihen konnte.
Noch ein wenig schwieriger erschien es den jungen Leuten, die Bewohner im Lauenauer Senioren- und Pflegeheim "Nora" anzusprechen; besonders dann, wenn sie verwirrt oder gebrechlich waren. Erst beim gemeinsamen Essen kamen Jung und Alt vorsichtig miteinander ins Gespräch.
Beim Fazit zum Kursende war den jungen Leuten dann endgültig der Sinn eines Gebets aufgegangen, das Stegmiller ihnen zum Auftakt erläutert hatte. "Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit zu tun." Foto: al