LANDKREIS (em). Die Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft im Wirtschaftsraum Weserbergland hat in diesen Tagen ihre Türen für Interessierte im HefeHof in Hameln geöffnet. Das jüngste Projekt der Weserbergland Aktiengesellschaft stößt bereits auf rege Beachtung bei vielen Frauen, die sich in unterschiedlichsten Lebensphasen befinden und nach einer beruflichen Neuorientierung suchen.
Nach kurzer Vorstellung der Aufgaben der Koordinierungsstelle folgte eine interaktive Diskussionsrunde mit insgesamt 20 Teilnehmern unter dem Thema "Frau – Familie – Fachkraft". Die Projektleiterinnen Kirstin von Blomberg und Lena Specht moderierten die Runde aus Unternehmer, Vertreter der Agentur für Arbeit, der Personalentwicklung, der Bildungsträger und der Gleichstellung. Gemeinsam diskutierten sie mit den Besucherinnen darüber, wie der Einstieg nach einer familienbedingten Berufsunterbrechung für Frauen besser gelingen kann. Ein Großteil der Gäste berichtete, dass insbesondere die Vereinbarkeit von Beruf und Familie den Wiedereinstieg am Arbeitsmarkt stark behindere. So sei der Wunsch nach Teilzeit ein großes Hindernis, um wieder in das Arbeitsleben zurück zu finden. Alfred Schlüter aus Stadthagen, als Vertreter der Personalentwicklung unterstrich in diesem Kontext: "Oftmals ist der Begriff "Teilzeit" negativ belastet und stellt eine große Barriere am Arbeitsmarkt dar. Dass Teilzeit aber nicht nur der Wunsch nach einer Arbeitszeit von 20 Wochenstunden, sondern auch nach einer Arbeitszeit bis zu 30 Stunden die Woche bedeuten kann, müsse erst noch ins allgemeine Bewusstsein und insbesondere in das der Unternehmen gerufen werden". Petra Sasse als Unternehmerin geht mit gutem Beispiel voran. Als Arbeitgeberin beschäftigt sie sechs Frauen in Teilzeit, dennoch betont sie: "Als Arbeitnehmerin müsse man sich auch auf flexible Arbeitszeiten einstellen. Teilzeit impliziert nicht nur eine Arbeitszeit von 8.00 bis 12.00 Uhr, sondern schließt eine Beschäftigung am Nachmittag oder Abend nicht aus." Inwiefern Weiterqualifizierung die Chancen für einen Wiedereinstieg erhöht und gefördert wird, stand ebenfalls im Blickfeld der Diskussionsrunde. "Förderungen zur Weiterqualifizierung sind möglich. Jedoch sind Maßnahmen zur Weiterbildung branchenabhängig und werden im Einzelfall entschieden", sagte Helga Kappmeyer, Beauftragte für Chancengleichheit in der Agentur für Arbeit in Hameln. "Wichtig ist vor allem, dass Berufsrückkehrerinnen sich vor einem Wiedereinstieg konkret mit ihren Wünschen und Zielen auseinandersetzen, um den richtigen und für sie individuell passenden Weg einzuschlagen", verdeutlichte Personal Coach Claudia Strauss aus Bückeburg. Für eine gelungene Berufsrückkehr sind nicht nur Motivation und eine gute Qualifizierung ausschlaggebend. Häufig seien Frauen unsicher, wenn sie über einen längeren Zeitraum nicht berufstätig waren, so Undine Rosenwald-Metz, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Schaumburg. Es sei daher von großer Wichtigkeit, dass sich Frauen sowohl mit ihren Stärken als auch Schwächen bewusst auseinandersetzen. Die Informationen und Tipps für einen erfolgreichen Wiedereinstieg stießen bei den Besucherinnen auf großes Interesse. Die Koordinierungsstelle bietet interessierten Frauen Beratungen rund um den Wiedereinstieg in der Geschäftsstelle im HefeHof in Hameln montags von 8 bis 12 Uhr sowie mittwochs von 14 bis 16 Uhr oder in Wohnortnähe in den drei Landkreisen Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Holzminden an. Termine können unter 05151/5851008 oder per E-Mail an m.ahrens@weserberglandag.de vereinbart werden. Foto: privat