POHLE/LAUENAU (al). Das Horrorszenario hätte nicht schlimmer sein können: Brennende Flugzeugteile, vermisste Menschen, von Feuer und Explosion bedrohte Gebäude und Hunderte von Litern ausgelaufener Treibstoff forderten das ganze Können von 140 Feuerwehrleuten aus den Wehren im nördlichen Teil des Landkreises Schaumburg. Sie waren zur jährlichen Großübung nach Lauenau beordert worden. Der Termin war den beteiligten Gruppen bekannt; nicht jedoch die Aufgaben, die auf die Helfer warteten.
Über dem Pohler Gewerbegebiet "Masch" sollte eine Transall mit einem Hubschrauber zusammengestoßen sein. Dem Piloten der Bundeswehrmaschine sei zwar noch eine Notlandung gelungen. Doch nun stünde der Flugzeugrumpf in Flammen: Es qualmte mächtig auf dem Gelände der Landwirtschaftlichen Genossenschaft hinter dem Lauenauer Bahnhof. Unter vermeintlichen Trümmerteilen warteten "verletzte" Statisten auf den Abtransport. In der Nähe befindliche Tanklastzüge waren zu sichern.
Unterdessen musste sich ein zweiter Zug um den abgestürzten Hubschrauber kümmern. Auf dem Gelände des Baubetriebshofs der Samtgemeinde Rodenberg diente ein Autowrack als Helikopterkanzel, in dem zwei Insassen eingeklemmt waren; ein weiteres Fahrzeug brannte. Ein dritter Zug bekämpfte einen weiteren Brandherd auf dem Genossenschaftsgelände und musste eine lange Schlauchstrecke für die Wasserversorgung aus der Rodenberger Aue verlegen. Für die Erstbekämpfung stand jedoch das auf den Fahrzeugen in Tanks mitgeführte Löschwasser zur Verfügung. Auch ein vierter Zug hatte mit Feuer und Wasser zu tun. Nahe der Firma Münder-Email war ein weiterer Brandherd entstanden. Zudem sollten große Mengen Treibstoff in den nahen Pohler Bach geflossen sein: Eine Ölsperre war erforderlich.
Rund eineinhalb Stunden dauerte die Übung, deren Verlauf und Erkenntnisse dokumentiert wurden. Den "Lohn" für die Mühe gab es für die Beteiligten später im Rodenberger Gerätehaus mit einem Imbiss. Foto: al