1. Achim Estler sammelt eifrig kulturhistorische Zinnfiguren

    Die Spielzeug-Figuren sind einen Sommer lang zu sehen

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    AUETAL-REHREN/HATTENDORF (tt). Er könnte mit seiner Sammlung an Zinnsoldaten ganze Schlachten aus früheren Zeiten "nachspielen" oder plastisch darstellen. In einer Sonderausstellung im Auetaler Museum in Hattendorf zeigt Achim Estler aus Rehren nur einen kleinen Bruchteil seiner umfangreichen Sammlung, die aus einer Erbmasse seines Vaters und Großvaters stammt. In Vitrinen im oberen Stockwerk des Museums werden die kleinen Spielzeug-Figuren, die zum Teil historische Bemalungen aufweisen, einen Sommer lang zu sehen sein. Zinnfiguren findet man bereits im Altertum. Vermutungen reichen bis zu den alten Griechen oder Römern. Die älteste bekannte deutsche Zinnfigur stammt vom Anfang des 13. Jahrhunderts. Zunächst wurden Zinnfiguren wahrscheinlich als Pilgerzeichen verwendet. Ab etwa 1550 erhielt die Zinnfigur einen immer größeren Raum im gesellschaftlichen Leben. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts trat die Zinnfigur ihren Siegeszug in die deutschen (und ausländischen) Kinderzimmer an, der erst durch den 1.Weltkrieg ein abruptes Ende fand. Zinnfiguren waren zunächst "Lernspielzeug", mit denen Kindern die "große weite Welt" näher gebracht werden sollte. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts gewannen die Zinnsoldaten eine immer größere Bedeutung und drängten die anderen Spielmöglichkeiten an den Rand. Künstler, wie Carl Alexander Heideloff, dessen Bruder Manfred, Wilhelm Camphausen und andere lieferten Entwürfe. Zu Beginn waren die Figuren meist flach gehalten, wurden später aber dann plastisch ausgeformt und entsprechend den Vorbildern bemalt. Ab etwa 1920 erhielt das Spielzeug "Zinnfigur" eine neue Rolle. Die Figuren wurden realistischer gestaltet und Erwachsene begannen, "kulturhistorische Zinnfiguren" zu sammeln. Damit sollte jetzt die deutsche und internationale Geschichte möglichst exakt dargestellt und der jeweiligen Generation verdeut-licht werden. Foto: tt

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