LINDHORST (wa). Kerze, Handstand, Purzelbaum: Ganz so akrobatisch ging es bei der Autorenlesung in der Grundschule dann doch nicht zu. Der Hannoveraner Kinderbuchautor, Wolfram Hänel riss Schüler der vierten Klasse mit seinen lustigen Geschichten aus der Frühjahrsmüdigkeit.
"Wann fangt ihr nochmal an, um halb sieben?" fragte er die Kinder zum Einstieg augenzwinkernd. An diesem Tag verlief der Ernst des Lebens allerdings mit einer Menge Spaß. "Das Kind das dauernd Kopfstand macht" - unter der Bettdecke, auf dem Weg zur Schule und immer dann, wenn die Zeit eh schon knapp ist. Für den Autor eine autobiographische Geschichte: Seine jetzt 24-jährige Tochter pflegte es, auf den Händen zu stehen, wenn Papa Hänel schnell los wollte. Nach der Lesung folgte eine Gesprächsrunde: Wie er denn wohl auf seine Ideen für die lustigen Geschichten komme, fragte der Schreiber seine Zuhörer. Inspirationen holt er sich aus Zeitungsartikeln erklärte Hänel: "Aber nicht wie der Westerwelle", bekam er darauf als Antwort. Zum Schreiben - nicht Abschreiben. Natürlich musste sich der Naseweiß daraufhin belehren lassen: Guttenberg, heißt der Minister der gerne mal Gedankengut anderer verwendet. Über 100 Romane, Erzählungen und Bilderbücher hat der in Fulda geborene Hänel bereits verfasst. Darunter auch "Robbie will wieder nach Hause", welches die Viertklässer momentan im Deutschunterricht lesen. Organisiert durch den Friedrich-Bödeker-Kreis sind immer wieder Autoren in der Magister-Nothold Grundschule zu Gast, um bei den Kindern die Lust am Lesen zu wecken.
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