AUHAGEN (nb). Einblicke in den Alltag eines Berufstätigen gewinnen und eigene Erfahrungen sammeln ist das Ziel des Zukunftstags. Viele Betriebe nehmen sich dafür Zeit und möchten Schülern diese Möglichkeit geben, so auch Christa Reinke, Inhaberin der Floristik unterm Storchennest.
"Ich bin durch eine Nachbarin darauf gekommen, ihre Mutter hatte hier einen Workshop gemacht", berichtet die zwölfjährige Maaike Steenbergen, eine von 17 Schülern, die sich einen Platz in Auhagen ergattern konnten. "Ich bastele gern und meine Eltern sagen ich bin sehr kreativ." Maaike hatte genügend Gelegenheit, das an einem ganzen Arbeitstag unter Beweis zu stellen und auszuprobieren. Die Zukunftskinder von 10 bis 14 Jahren wurden in vier Gruppen aufgeteilt, die verschiedene Aufgaben erfüllen mussten. Fünf Floristen aus dem Team gaben Hilfestellung beim Fertigen von Werkstücken für Muttertag, der dazu passenden Dekoration des Verkaufsraumes und der Neugestaltung eines Zimmers im maritimen Stil. Die Mädchen und ein Junge waren sichtlich motiviert und mit Freude bei der Sache. Es ging ihnen nicht nur darum, einen Tag keine Schule zu haben. Ihr Interesse, einen Tag als Florist zu verbringen, mussten sie bereits im Vorfeld beweisen. Reinke reichte es nicht, dass die Eltern der Kinder um einen Platz für den Zukunftstag baten. Die Anwärter mussten selbst Initiative beweisen und sich persönlich bewerben. Bei dieser Gelegenheit konnten sie ihr erstes Vorstellungsgespräch proben. Damit gewann der für einige "erste Arbeitstag" eine noch größere Bedeutung. Das Floristik-Team gab sich Mühe, den Verlauf praktisch und thematisch so nah wie möglich an den tatsächlichen Berufsalltag anzulehnen, ohne dass dabei der Spaß zu kurz kam. In der Mittagspause gab es deshalb genügend Gelegenheit, sich draußen auszutoben und mit Hamburgern zu stärken. Für sie war der achtstündige Arbeitstag nicht weniger aufregend, als für die Floristen, denn ungeübte Finger zu inspirieren und anzuleiten ist auch für sie immer aufs Neue eine Herausforderung, die sie gern annehmen. "Kindern und junge Menschen bringen immer etwas Schwung rein", sagte Reinke. "Leider musste ich trotzdem sieben Kindern absagen, weil die Gruppen dann zu groß werden. Aber es gibt ja ein nächstes Jahr." Maaike würde die Floristik sicherlich an andere weiterempfehlen. "Es hat mir hier gut gefallen", formuliert sie ihr Fazit. Sie habe viel gelernt und hilfreiche Tipps bekommen, die sie jetzt bei ihren Basteleien zu Hause anwenden kann. "Es ist nämlich gar nicht so leicht, das alles hinzukriegen."Foto: n Viel Trubel in der Floristik unterm Storchennest: Christa Reinke und ihr Team haben am Zukunftstag 17 Kinder zu Gast.