1. Der Stoff, aus dem die schönen Trachten sind

    Trachtenkundeseminar im Sport- und Kulturzentrum

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    LÜDERSFELD. Uschi Schwierske schaut genau hin. Gunnar Heine von der Trachtengruppe "De Häger Ringelschotschen" aus Lüdersfeld hat eine Frage speziell zu einem Stoff gestellt, den er für die Anfertigung von Trachten benötigt. Uschi Schwierske prüft das Material genau, reibt sanft mit der Hand darüber, bevor sie eine Antwort gibt. Sie ist Webermeisterin mit eigener Weberei in einem kleinen Ort nahe Uelzen und Referentin auf dem Trachtenkundeseminar, das die "Ringelschotschen" in Zusammenarbeit mit dem Landestrachtenverband Niedersachsen im Kultur- und Sportzentrum ausgerichtet haben.

    40 Mitglieder von unterschiedlichen Trachtengruppen aus Niedersachsen trafen sich, um sich mit dem Thema Stoffkunde zu beschäftigen. Insgesamt gehören dem Landesverband 197 Vereine vornehmlich aus Niedersachsen an. Einige Trachtengruppen aus Schleswig-Holstein und aus Sachsen-Anhalt sind ebenfalls Mitglieder. Uschi Schwierske informierte die Anwesenden zunächst ausführlich über Materialien, aus denen Stoffe und Garne hergestellt und später zu Kleidungsstücken verarbeitet werden. Handelt es sich um natürliche Materialien wie Wolle, Seide oder sind möglicherweise auch chemische Fasern wie Polyester verarbeitet worden?

    Nach der Mittagspause durch den Ort mit Gunnar Heine als Fremdenführer wurde der praktische Teil eingeleitet. Verschiedene Gewebe wurden mit Hilfe unterschiedlicher Techniken bestimmt, um über ihre mögliche Verwendung bei der Herstellung von Trachten zu sinnen. Geordert werden können die Stoffe bei Webereien in Süddeutschland, Österreich oder auch in Frankreich. Manche Weberei produziert das Tuch sogar auf der Grundlage eines vorgelegten Musters.

    Das Interesse am Seminar war sehr groß, wusste Gunnar Heine zu berichten. Die angereisten Teilnehmer gewährten in ihren Trachten einen bunten Einblick in die Kleidungsordnung niedersächsischer Trachtenvereine. Für einen Moment, so schien es, war in Lüdersfeld die Zeit stehen geblieben. Foto: privat

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