LANDKREIS (hb/m). "Das siebenjährige Streiten hat sich gelohnt, die SPD/FDP-Gruppe im Kreistag freut sich gemeinsam mit den Kreisfeuerwehren über die gefundene Lösung", meinte Wolfgang Kölling (SPD), der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz, gegenüber der Presse. Nach dem Landkreis Schaumburg habe auch der Landkreis Nienburg trotz einer gewissen Blockadehaltung von CDU und Wählergemeinschaft für eine gemeinsame Leitstelle der Landkreise Nienburg und Schaumburg mit Sitz in Stadthagen gestimmt. Zum 1. Januar 2013 wird sie als Anbau am Kreishaus in Betrieb gehen.
Im April 2004 habe man, so Kölling, erstmals im Ausschuss von den Fusionsplänen des Niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann (CDU) bezüglich der Rettungsleitstellen erfahren. Schünemann und die Krankenkassen wollten eine "große Lösung" mit einer "Bunten Leitstelle" für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten in Hameln. Die Landkreise Schaumburg, Nienburg, Hameln-Pyrmont, Holzminden und die Stadt Hameln sollten dort integriert werden. Frühzeitig hätten sich die Kreisfeuerwehren aus Nienburg und Schaumburg für eine "kleine Lösung" mit einer gemeinsamen Leitstelle ausgesprochen. "Die SPD/FDP-Gruppe im Kreistag Schaumburg hat die Bedenken der Feuerwehren, die ehrenamtlich in komplizierten Einsätzen unterwegs sind, ernstgenommen und sich frühzeitig für diese kleine Lösung eingesetzt, während die Kreis-CDU sich lange nicht öffentlich geäußert hat und dem Innenminister nicht widersprechen mochte", verdeutlicht Kölling. Inzwischen haben laut Kölling zwei voneinander unabhängige Gutachten die Auffassung der SPD/FDP-Gruppe bestätigt, dass die Aufgabe der vorhandenen Leitstellen in
Nienburg und Stadthagen und die Errichtung einer gemeinsamen Leitstelle für beide Landkreise "die wirtschaftlich sinnvollste Lösung" sei.
In Nienburg hätten zwei Millionen Euro für eine Sanierung investiert werden müssen. In Stadthagen entstehen Baukosten in Höhe von rund 700.000 Euro. Mittelfristig sind bei den Personalkosten jährliche Einsparungen von etwa 70.000 Euro zu erwarten. Im Gegenzug wird ein gemeinsames Rechnungsprüfungsamt für die beiden Landkreise in Nienburg eingerichtet. "Die gefundene Lösung ist ein gutes Beispiel für die interkommunale Zusammenarbeit. Wir haben es uns nicht leicht gemacht und gezeigt, dass wir mit Geld umgehen können", so Kölling. Foto: hb/m