1. Die Generation Gold gewinnt in Zukunft immer mehr Bedeutung für den Arbeitsmarkt

    Business-Abend im Palais / Im Jahr 2020 ist jeder dritte Arbeitnehmer über 50 Jahre alt

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    BÜCKEBURG (hb/m). "Arbeit ist mehr als Gelderwerb, sie gibt dem Leben Sinn und Würde, schafft Anerkennung und Zufriedenheit", machte Professorin Dr. Annelie Keil aus Bremen in ihrem Vortrag beim Business-Abend deutlich. Auf Einladung der Weserbergland AG und des JobCenter Schaumburg waren rund hundert Gäste aus Wirtschaft und Politik ins Palais an der Herminenstraße, der Sitz der Dr. Kurt Blindow Schulen, gekommen. Arbeitgeber und arbeitsmarktpolitische Akteure informierten sich über den Beschäftigungspakt "Generation Gold" und die Chancen Älterer am Arbeitsmarkt. Schwerpunktthema war der demographische Wandel und die Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Dabei wurde deutlich, dass die "Generation Gold" in Zukunft immer wichtiger für den Arbeitsmarkt wird. Das ist auch das Credo von Keil, die Botschafterin des Bundesprogramms "Perspektive 50plus" ist. "Leben ist Arbeit und Arbeit ist Leben", stellte die 73-jährige Arbeits- und Gesundheitswissenschaftlerin fest. Schon in frühester Kindheit müsse sich ein Mensch Fähigkeiten erarbeiten, und das höre ein Leben lang nicht auf. Die wachsende Bedeutung älterer Arbeitskräfte für den Arbeitsmarkt unterstrich auch Hans-Ulrich Born, Vorstandsvorsitzender der Weserbergland AG.

    Aktuellen Studien zufolge beurteilen Unternehmen die Verfügbarkeit von Fachkräften als äußerst wichtigen Standortfaktor. Aufgrund des demographischen Wandels ergeben sich hier nun Probleme; denn die Deutschen werden immer weniger und immer älter. Nach den Worten von Ursula Rose, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Hameln, fehlen schon jetzt qualifizierte Arbeitskräfte. Diese Situation werde sich aber noch verschärfen, wenn die so genannten "Babyboomer" in Rene gehen. Daher sei es, so Rose, zwingend erforderlich, schon heute alles zu tun, um Bildungs- und Personalreserven zu erschließen. "Zum einen müssen ältere Arbeitnehmer fortgebildet werden und zum anderen müssen ältere Arbeitslose reaktiviert und in den Arbeitsmarkt integriert werden", so Rose. Im März 2011 seien im Landkreis Schaumburg 6.666 Menschen arbeitslos gemeldet gewesen. Etwa 30 Prozent davon seien älter als 50 Jahre, und dieses Potenzial gelte es zu nutzen.

    Ralf Holthaus, Geschäftsführer der Arbeitskraft GmbH im Landkreis Schaumburg, ist mit gutem Beispiel vorangegangen und hat in seinem Unternehmen in der Personaldienstleistung innovative Weiterbildungsangebote für über 50-Jährige entwickelt. Dafür wurde er als "Unternehmer mit Weitblick" ausgezeichnet.

    "Bis 2020 wird jede dritte Erwerbsperson über 50 Jahre alt sein", verdeutlichte Holthaus die Brisanz und forderte die Unternehmen auf, sich von einer "jugendzentrierten Personalpolitik" zu verabschieden. Wenn Ältere länger arbeiten sollen bedeutet das aber auch, dass ihre Beschäftigungs- und Arbeitsfähigkeit gestärkt werden muss. Weiterbildung, Qualifizierung, intensives und individuelles Coaching, aber auch Gesundheitsförderung sind wesentliche Bestandteile des Beschäftigungspaketes "Generation Gold". Sehr erfolgreich ist das JobCenter Schaumburg dabei gestartet. "Wir sind erst seit Anfang 2010 dabei und haben in dieser kurzen Zeit bereits rund 200 über 50-Jährige in Arbeit vermittelt", berichtete Geschäftsführer Michael Stemme. Foto: pr

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