1. Population durch Menschenhand erhöht

    NABU-Mitglieder errichten Krötenzaun an Obersburg / Nur mit Tempo "30" über die Amphibien fahren

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    AUETAL (tt). So langsam werden auch bei Fröschen und Kröten die Frühlingsgefühle sichtbar, denn mit den ersten feucht-warmen Tagen beginnt die Amphibienwanderung zu den Laichgewässern. An der Rannenberger Straße gegenüber dem Sportplatz an der Obersburg und dem "Mühlenteich" haben dieser Tage NABU-Mitglieder mit dem Aufstellen eines Krötenzaunes begonnen. "Auf dem Weg zu einem kleinen Teichbereich müssen die Erdkröten, der Grasfrosch und unzählige Molche einen beschwerlichen Weg zurücklegen", so Achim Bleck, der an der Obersburg wohnt und sich seit über 15 Jahren persönlich für die Amphibien einsetzt. Sie leben zurückgezogen in dem bewaldeten Berghang und werden nur zur Laichzeit sichtbar, wenn sie die Straße und die Aue durchqueren, um an die Laichplätze zu gelangen. Seit einigen Jahren sind Mitglieder des NABU-Ortsverbandes Auetal dem Naturfreund behilflich, wenn er Vorbereitungen trifft, um die Tiere vor dem sicheren Tode zu bewahren. "Leider denken Autofahrer viel zu selten daran, was sich bei Dunkelheit auf den Straßen abspielt", so Achim Bleck weiter, der den guten Rat gibt, nicht zu schnell zu fahren, wenn ein Krötenschild auf die Wanderung aufmerksam macht. Durch hohe Geschwindigkeiten werden die Kröten unter dem Fahrzeug "aufgewirbelt". Mit Tempo "30" kann man bedenkenlos über die Kröten und Molche hinwegfahren, denn sie bleiben verängstig im Lichtkegel sitzen.

    Zweimal am Tag, morgens gegen 8 Uhr und abends nach 22 Uhr schreitet Bleck die 400 Meter lange Strecke an der Waldböschung ab, um die Eimer zu kontrollieren und die Tiere sicher über die Straße zu bringen.

    Am Ende der Laichzeit, die je nach Witterung 14 Tage oder auch mehrere Wochen dauern kann, hat der Naturschützer protokollarisch festgehalten, wie viel Tiere sich in den Eimern befanden, die am Krötenzaum standen. "Der Bestand an Kröten und auch der Grasfrösche ist seit Jahren konstant und beträgt rund 500 Tiere, dagegen ist die Population der Berg- und Teichmolche von einigen wenigen Exemplaren auf nunmehr rund 1000 Tiere angewachsen.", so Achim Bleck, der das auf die menschliche Hilfe zurückführt. Foto: tt

    Im Einsatz: Stefan Vollmer, Rolf Wittmann und Gerd Meier (v.l.) vom NABU-Ortsverband stellen dieser Tage einen Krötenzaun an der Obersburg auf.

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