SAMTGEMEINDE LINDHORST. Einstimmig verabschiedete der Rat der Samtgemeinde Lindhorst den Haushalt für das laufende Jahr. Dieser sieht Investitionen in Höhe von 1.083.600 Euro vor.
Kämmerer Jens Schwedhelm legt einen "exzellenten Vorbericht" vor.
Die Samtgemeinde Lindhorst verfügt allerdings nach wie vor über keinerlei Rücklagen, so dass die Investitionen über Kredite zu finanzieren sind, schreibt Kämmerer Jens Schwedhelm in dem hoch gelobten Vorbericht (Ratsvorsitzender Burkhard Pieper: "Exzellenter Vorbericht") zum Haushalt. Mangels Masse muss die Samtgemeinde in diesem Jahr einen Kredit über 853.000 Euro aufnehmen. Eine andere Möglichkeit der Finanzierung wäre eine Anhebung der Samtgemeindeumlage, schreibt Schwedhelm - ein Gedanke, der am Ratstisch nicht auf fruchtbaren Boden fiel.
Aus den Investitionsvorhaben ragen diverse Maßnahmen hervor - so die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges für die Ortswehr Lindhorst mit 115.000 Euro. Mit 285.000 Euro schlägt der Ausbau der Schmutzwasserkanalisation in der Bahnhofstraße in Lindhorst, mit 500.00 Euro die Sanierung der Regenwasserkanalisation zu Buche. Jeweils 20.000 Euro wurden als Planungskosten für den Bau zweier neuer Gerätehäuser für die Feuerwehren in Heuerßen und Lüdersfeld eingestellt. 35.000 Euro wird eine Katasteraufstellung im Bereich Beckedorf kosten. Zur Finanzierung dieser Projekte stehen lediglich 179.000 Euro aus Beiträgen, Kostenerstattungen und Zuschüssen bereit.
CDU, SPD und Grüne/ WGS legten dem neuen Haushalt keine Steine in den Weg. Heinz-Dieter Lauenstein (SPD) nutzte die Aussprache zum Etat jedoch, um seinen Missmut über das Neue Kommunale Rechnungswesen auszudrücken. Das auf den Prinzipien der doppelten Buchführung in Konten beruhende Rechnungswesen (Doppik) halte nicht, was vorher versprochen worden sei. "Transparenz ist nicht eingetreten," so der SPD-Politiker, "vieles wurde ungenauer." Lauenstein bat die Verwaltung über den Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund einen Vorstoß mit dem Ziel vorzunehmen, zum alten vor-doppischen Rechnungswesen, der Kameralistik, zurückzukehren - notfalls zu einer leicht veränderten Form mit einer besonderen Ausweisung der Abschreibungen. Heinz Brunkhorst (CDU) bezeichnete diesen "Vorstoß" als "blanken Unsinn".
Der eingeschlagene Weg sei richtig, so der CDU-Politiker, bei der Verwendung von Doppik sei noch "ein deutliches Verbesserungspotential vorhanden."
Man müsse das Rechnungswesen insgesamt im Auge haben. Bei der Abstimmung war man sich wieder einig: Ohne Gegenstimme passierte der Etat den Rat.
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