ALTENHAGEN II (al). In nur kleinem Kreis haben am gestrigen Dienstag die Eheleute Gertrud und Helmut Pestinger in Altenhagen II ihre Diamantene Hochzeit gefeiert. Obwohl sie stolz auf das seltene Jubiläum sind, war ihnen zu einem großen Fest nicht zumute. Krankheiten überschatten ihren Alltag. Darunter muss besonders die Jubilarin leiden. Ein seltenes Gebrechen erlaubt es ihr kaum noch, das Haus zu verlassen.
Gertrud und Helmut Pestinger.
In Nordhessen ist Gertrud Pestinger geboren, kam jedoch mit den Eltern bald nach Einbeck und später nach Eldagsen. Als sie im Hülseder Wasserschloss im Haushalt half, lernte sie den heute 80-jährigen Helmut kennen. 1951 wurde geheiratet; standesamtlich in Hülsede und kirchlich in Eldagsen. Helmuts Wohnsitz in Altenhagen II wurde zur gemeinsamen Adresse. Später haben beide in der Kreuzbreite ein Haus gebaut.
Während der Familienvater als Elektriker, im Deisterbergbau, in der Schmarrier Stuhlfabrik Rode und zuletzt 35 Jahre im Stöckener VW-Werk arbeitete, sorgte sich die junge Mutter um Sohn und Tochter. Später kamen auch zwei Enkelkinder in die großelterliche Obhut: Die Tochter starb im Kindbett; ein Ereignis, das die Eheleute trotz aller Freude über drei Enkel und ein Urenkel bis heute nicht verwunden haben. Nun sind es die Krankheiten, die kaum noch Unternehmungen zulassen. Selbst Helmut Pestinger ist nach einer Hüftoperation stark gehandicapt. Viele Bewohner des Sünteltals kennen ihn als Mitbegründer und über 25 Jahre amtierenden Vorsitzenden der Kreisgruppe Deister-Sünteltal im früher so bezeichneten Deutschen Siedlerbund und noch längeres Vorstandsmitglied in der Lauenauer Siedlergemeinschaft. Die Ehrenämter hat er schon lange abgegeben. Dafür aber ist er inzwischen engagiertes Mitglied in der Gruppe um die Erforschung der "Altenhäger Dorfgeschichte(n)". Zudem hat er ein besonderes Interesse an modernen Technologien entwickelt: Er sitzt gern am Computer. Foto: al