1. Autobahnrastplatz bei Rodenberg angedacht

    Pläne der Straßenbauverwaltung schrecken Politik und Bevölkerung auf / Naturschützer melden ihre Bedenken an

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    RODENBERG (al) Auf der nur sieben Kilometer langen Distanz zwischen den beiden Autobahnabfahrten Bad Nenndorf und Lauenau könnte es schon bald eine weitere Ein- und Ausfahrt geben. Die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr denkt an den Bau von Parkflächen für jeweils 50 Lastzüge und auch Pkw beiderseits der Fernstraße. Die Pläne haben bereits im Rodenberger Rathaus und beim hiesigen Naturschutzbund aufgeschreckt. In der Bevölkerung regt sich erster Unmut.

    Noch steht alles nur auf dem Papier. Wenn sich aber aus naturschutzrechtlicher Sicht oder aus anderen Gründen keine Hindernisse ergeben, könnte bereits 2015 mit dem Ausbau begonnen werden. Die Überlegungen gehen zurück auf einen Auftrag des Bundes aus dem Jahr 2009, wegen der anhaltenden Stellplatznot für Trucks entlang der Autobahnen nach weiteren Flächen zu suchen, auf denen die für Fahrer verpflichtenden Ruhezeiten eingehalten werden können.

    Seit langem wird Klage darüber geführt, dass es zu wenige Parkplätze gibt. Die vorhandenen Rasthöfe sind nachts oft überfüllt. In der Nähe von Ausfahrten suchen die Betroffenen mitunter vergeblich eine Alternative zum Parken. Deshalb sind die Landesbehörde auf die Suche nach geeigneten Arealen gegangen – und dabei in der Gemarkung Rodenberg vermeintlich fündig geworden.

    Es geht um eine bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche von insgesamt sechs Hektar zwischen dem Schlierbach im Süden und dem von der Domäne in Richtung Deister führenden Feldweg. Im Westen wird das ausgewiesene Gebiet durch den alten Bahndamm begrenzt. Im Osten erstreckt sich die mögliche Rastanlage in Richtung des Feggendorfer Sportgeländes.

    Eine erste kritische Reaktion hatte es in der Jahresversammlung des Naturschutzbunds (Nabu) Rodenberg gegeben, dessen Vorsitzender Gerhard Hurek bei einer Anhörung in Hannover beteiligt war (Das SW berichtet an anderer Stelle.) Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann informierte kürzlich den vertraulich tagenden Verwaltungsausschuss des Rodenberger Stadtrats. Noch deutlicher wurde er jetzt in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Samtgemeinderates. "Wir sind überhaupt nicht erfreut", kommentierte er die vorgelegten Pläne und erinnerte an die bisherige Kritik aus dem Bereich Suntalstraße "an der Lärmkulisse Autobahn". Heilmanns Befürchtung wegen der geringen Distanz zur dortigen Wohnbebauung: "Das wird dann noch schlimmer." Zugleich sieht er negative Auswirkungen für den Lauenauer Ortsteil Feggendorf. In der Tat könnte der Ort durch die vorherrschende Westwetterlage beeinträchtigt sein.

    Heilmann forderte die Planer dazu auf, "bestehende Abfahrten und die dortigen Möglichkeiten für Stellplätze zu nutzen", anstelle aus seiner Sicht "ökologisch unsinnig" weitere Ausfahrten zu bauen. Deshalb habe er der Landesbehörde "schon Flächen im Logistikpark Lauenau angeboten." Doch er wisse, dass der Bund "lieber Direktabfahrten" wolle, obwohl gerade das auf der kurzen Distanz zwischen Lauenau und Bad Nenndorf "unmöglich" sei – auch wegen der kurz darauf beginnenden Steigung zum Strutzberg in nördlicher Richtung. Heilmann machte sich vor dem Samtgemeinderat ausdrücklich die Nabu-Argumente zu Eigen, der negative Auswirkungen auf die nahen Naturräume befürchtet. Noch sei das Verfahren in der Vorstufe. "Aber wir passen auf", betonte er, "dass uns hier nichts anbrennt". Foto: al

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