LINDHORST. Sein Leben lang war Erich Schaff Kumpel. Er liebte die Arbeit unter Tage. Der gelernte Bergmann arbeitete 28 Jahre lang auf verschiedenen Schachtanlagen im Ruhrgebiet, zwischendurch auch mal in Holland. 1967 legte er die Prüfung zum Schießmeister ab. 1994 zog er mit Ehefrau Elfriede von Bochum nach Ottensen. Als Rentner hatte er jetzt Zeit, seinem Hobby zu frönen: der Herstellung von anschaulich geschnitzten und gebastelten Erinnerungstücken, in denen er seinen Beruf verewigte.
Weit über 30 Exponate ihres Mannes übergibt Elfriede Schaff dem Lindhorster Bergbau-Museum.
Erich Schaff liebte seinen Beruf über alles.
Noch zu Lebzeiten legte Erich Schaff fest, dass ein Großteil der Basteleien dem Bergbaumuseum und seinem Leiter Gunter Ludewig zur Verfügung gestellt werden sollte. Drei Jahre nach dem Tod ihres Mannes überbrachte Elfriede Schaff jetzt mehr als 30 Exponate dem Lindhorster Museum. Nur wenige Stücke fanden ihren Platz in einem Museum in Essen.
Überwiegend aus Ytong, teilweise aus Holz und sogar aus Kohle stellte Erich Schaff Dinge her, die das Leben des Bergmanns veranschaulichen. In eine große Baumwurzel hat Schaff die Schachtanlage Witten/Bochum gebaut. Die Heilige Barbara, Schutzpatronin der Kumpel, fand Platz in einem großen Stück Kohle und eine Grubenlampe entstand durch das Zusammenfügen von Hunderten von Streichhölzern. Mit Hilfe von Ytong schuf er die Zeche Dahlhauser Tiefbau und eine Steilschachtanlage. Verzierte Teller mit Bergbau-Motiven und Porzellan-Figuren vervollständigen die überlassenen Exponate, die von Ludewig in das Museum integriert wurden.
Gegenwärtig läuft im Museum eine Sonderausstellung zum früheren Schacht Lüdersfeld. Fotos, Schriftstücke und Modelle rufen die Erinnerung an ein kurioses Stück Bergbaugeschichte des Schaumburger Landes wieder wach. Nachdem 1952 in Lüdersfeld ein Kohleflöz in 527 Meter Tiefe ausfindig gemacht worden war, erste Planungen für den Abbau anliefen, kam 1960 das Aus. Die Schachtanlage Lüdersfeld wurde geschlossen, der Abbau von Kohle wurde zum gleichen Zeitpunkt in der Region Schaumburg vollständig eingestellt. Museum und Museums-Café sind dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Foto: privat