1. Wenn Kröten auf Wanderschaft gehen

    Mitglieder der Nabu-Gruppen helfen Amphibien über die Straße / Wanderung beginnt Mitte März

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LANDKREIS (ed). Seit vielen Jahren betreuen und bemühen sich die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Naturschutzbundes (Nabu) in allen Teilen Niedersachsens um Amphibienwanderstrecken über Straßen. Die Maßnahmen reichen vom Absammeln und über die Straße tragen, Zaunaufbau und Betreuung, bis hin zur Begleitung von zeitweiligen nächtlichen Sperrungen bestimmter Straßenabschnitte. Den Höhepunkt der Krötenwanderung erwartet der Nabu aufgrund der kühlen Nachttemperaturen in diesem Jahr erst ab Mitte März. Im Normalfall liegt der Wanderhöhepunkt im Flachland um den 18. März, teilweise sogar Ende Februar/Anfang März. Die diesjährige Wandersaison wird mit einiger Sicherheit als Spätstarter in die Statistik eingehen, ähnlich wie etwa in den Jahren 2003 und 2006, wo die Hauptwanderung erst um den 25. März stattfand. Für die Wanderung der wechselwarmen Tiere sind vor allem nächtliche Temperaturen von über fünf Grad Celsius in Verbindung mit feuchtem Wetter entscheidend. Bei günstiger Witterung beginnen die Amphibienwanderungen in der Regel Ende Februar und steigern sich langsam bis zur Hauptwanderung Mitte März, bei denen die Amphibien massiv zu ihren Laichgewässern wandern, um sich dort fortzupflanzen. Der Nabu bittet die Autofahrer um Rücksichtnahme auf diese gefährdeten Tiere sowie auf die vielen ehrenamtlich tätigen Helfer. Die Amphibien legen auf ihren Wanderungen Strecken von bis zu zwei Kilometern zurück. Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren viele Amphibien an ihr Geburtsgewässer zurück. Sobald es etwas milder werde, gebe es bei den Fröschen, Kröten und Molchen kein Halten mehr, so ein Sprecher der Nabu Niedersachsen. Dann heißt es: Rücksicht nehmen. Während ihrer Laichwanderungen müssen Amphibien viele Straßen überqueren. Viele Tiere überleben das nicht. Die Tiere sterben aber nicht nur durch das direkte Überrollen unter den Autoreifen. Auch der geschwindigkeitsabhängige Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn tötet sie. An die Autofahrer appellierte der Nabu daher, auf Straßen und Wegen mit Amphibienwanderungen Tempo 30 möglichst nicht zu überschreiten, um den Druck gering zu halten und die Überlebenschance der wandernden Tiere zu erhöhen. Die langjährigen Erfahrungen haben allerdings gezeigt, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen kaum beachtet werden. Dadurch werden vor allem die ehrenamtlichen Amphibienhelfer einer unnötigen Gefährdung ausgesetzt. Von der Landespolitik fordere der Nabu deshalb mehr Engagement für den Amphibienschutz. So dürften keine neuen Straßen gebaut werden, die Wandergebiete zerschneiden und bestehende müssten an kritischen Stellen durch Grünbrücken und andere geeignete Querungshilfen entschärft werden. Jahr für Jahr sind Nabu-Gruppen aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten, Frösche und Molche über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an: Weitere Helfer sind willkommen. Foto: Uwe Baumert

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an