LAUENAU (al). Die Rodenberger Straße wird noch in diesem Jahr ausgebaut. Auf dem Teilstück zwischen "Am Rundteil" und der Einmündung in die Feggendorfer Straße erhalten Fußgänger und Radfahrer mehr Platz durch breitere Bürgersteige. Die oft beklagte schnelle Fahrweise des Autoverkehrs wird durch zwei Maßnahmen gedämpft: ein Kreisel am Ortsausgang und eine künftig abknickende Vorfahrt von der Rodenberger Straße ins "Scheunenfeld". Das "Rundteil" wird zur verkehrsberuhigten Zone.
Vor einer umfangreichen Neuordnung steht die Rodenberger Straße in Lauenau.
Der stellvertretende Gemeindedirektor Jörg Döpke erläuterte den Mitgliedern des Bau- und Planungsausschusses und den zahlreich erschienenen Anliegern die Pläne. "Mehr Sicherheit" sei das Ziel des Projekts, mit dem auch etliche Leitungserneuerungen im Untergrund verbunden sind. Kanalisation und Regenwasserabfluss befänden sich in einem schlechten Zustand, erläuterte Döpke mit Bildbeispielen von unterirdischen Kameraaufnahmen. Auch die Wasserversorgung müsse komplett aktualisiert werden.
Die Fahrbahn selbst verringert sich um einen Meter auf dann sechs Meter Breite. Dies komme der beidseitigen Anlage eines kombinierten Rad- und Fußwegs zugute. Auf der Westseite fehlt dieser in Teilen völlig. Vorgesehen sind weiterhin Stellplätze in Längsrichtung. Allerdings werden Bauminseln die vorhandenen Grundstücksein- und -ausfahrten flankieren und damit sichern. Fußgänger-Querungen sind in Höhe des Hauses Nr. 1 sowie im künftigen Kreiselbereich vorgesehen. Die Haltebucht für Busse wird zugunsten eines Aufenthaltsbereichs der Fahrgäste aufgehoben. Die Verkehrsmittel bleiben künftig direkt auf der Fahrbahn stehen. Die nachfolgenden Autos müssen so lange warten: "Auch das ist eine Maßnahme zur Temporeduzierung", gab sich Döpke sicher.
Anlieger beklagten sich vehement über schnelle Autos und hohes Verkehrsaufkommen. Gerade mit den vorgestellten Maßnahmen wolle man diesen Problemen begegnen, beteuerten Döpke wie auch Gemeindedirektor Uwe Heilmann. Heilmann erwartet insbesondere, dass durch die veränderte Situation der "Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße bleibt". Trotz der bequemen Ortsumgehung suchen bislang viele Fahrer noch den direkten Weg durch den Ort und biegen in Höhe des Klärwerks nach links ab. Deshalb seien "Kreisel und abknickende Vorfahrt unser Hauptanliegen", mit denen auch Fußgänger und Radfahrer geschützt würden.
Die Gesamtkosten für das Projekt bezifferte Döpke auf etwa 705.000 Euro. Davon entfallen allein 317.000 Euro auf die Leitungen im Untergrund und die Straßenentwässerung. Die Samtgemeinde Rodenberg wird davon 176.700 Euro für den Leitungsbau tragen. 236.000 Euro kommen voraussichtlich aus Mitteln des Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetzes, so dass der Flecken selbst 154.500 Euro aufbringen muss. Weitere 107.500 Euro werden auf die 29 betroffenen Anliegergrundstücke umgelegt. Döpke hat einen Anteil von 2,32 Euro pro Quadratmeter Beitragsfläche errechnet.
Die etwa sechsmonatigen Bauzeit beginnt wahrscheinlich im Mai, sofern bis dahin der Förderbescheid vorliegt. Ob gleichzeitig auch der von Lauenau und vom Landkreis gemeinsam zu finanzierende Kreisel erstellt werden kann, sei bislang noch offen, berichtete Heilmann. Mit dem Rondell werde neben der Feggendorfer Straße auch die Memeler Straße angebunden. Möglicherweise noch vor der Rodenberger Straße erfolgt die Neuordnung des Bereichs "Am Rundteil". Darüber berichtet das SW an anderer Stelle.
Das Stirnrunzeln der Zuhörer zur mitgeteilten Ausbaudauer kommentierte Heilmann mit einem Vergleich der letzten Maßnahmen: Das "Negativbeispiel Coppenbrügger Landstraße" dürfe sich nicht wiederholen. Mit dem Ausbau der Feggendorfer Wiesenstraße und der Rodenberger "Allee" seien bessere Erfahrungen gemacht worden. Dies könne die Samtgemeindeverwaltung durch eine Beschränkung der Ausschreibung an zuverlässige Firmen steuern. "Wir wollen außerdem eine Verkürzung der Ausbauzeit erreichen", betonte er, "notfalls mit einer Vollsperrung für den Durchgangsverkehr". Foto: al