MESSENKAMP (al). Mit einem arg gestutzten Haushaltsplan geht der Rat der Gemeinde Messenkamp nach einstimmigem Beschluss ins Jahr. Neben den laufenden Aufwendungen hat er gerade einmal 20.000 Euro für die Straßen- und Wegeunterhaltung als besondere Investition eingesetzt. Die Zurückhaltung erklärt sich aus der Umstellung vom bisherigen kameralistischen auf das künftige doppische System des Zahlenwerks und aus den hohen Investitionen, die die Gemeinde in den vergangenen Jahren in Verbindung mit dem Dorferneuerungsprogramm gestemmt hatte. Trotzdem sind die Kassen nicht leer: Die Rücklage betrage nach Angaben von Gemeindedirektor und Kämmerer Uwe Heilmann knapp 138.000 Euro.
Ohne die Förderung aus dem Dorferneuerungsprogramm wäre die Neugestaltung der Altenhäger Dorfmitte und die Anlage eines Buswendeplatzes nicht möglich gewesen.
Mit der Erneuerung der Flächen rund um das Dorfgemeinschaftshaus in Altenhagen II ist die Teilnahme an der Dorferneuerung endgültig beendet. Der stellvertretende Gemeindedirektor Jörg Döpke teilte mit, dass in den letzten acht Jahren knapp 455.000 Euro als Fördermittel geflossen seien. 216.700 Euro hätten öffentliche Maßnahmen wie Kastanienweg in Messenkamp sowie Kloppenburg, Dorfplatz und zuletzt Spielplatz in Altenhagen erhalten. 238.300 Euro gingen als Zuschüsse an private Investoren, die unter anderem Hausdächer sanierten. Döpke berichete in diesem Zusammenhang, dass die letzte Maßnahme am Altenhäger Dorfgemeinschaftshaus, für die die Bewilligungsbehörden sogar eine Nachfrist eingeräumt hatten, insgesamt 64.000 Euro gekostet habe. Knapp 24.000 Euro wurden als Zuschuss verbucht.
Der neue Etatentwurf war nicht nur für Heilmann selbst "etwas gewöhnunsbedürftig". Er schlug dem Rat vor, es finanziell "etwas ruhiger angehen zu lassen". Der Haushalt sei schlüssig. Zudem gebe es neben der noch vorhandenen Rücklage ein "gleichmäßiges Steueraufkommen". Den aktuellen Schuldenstand bezifferte er auf 89.000 Euro.
Auch Udo Meyer (CDU) sah die Gemeinde in einem "soliden" Zustand. Gleichzeitig beklagte er, dass die neue Haushaltssystematik den Gemeinden vom Land Niedersachsen "aufgedrückt worden" sei. Die für die Straßenunterhaltung angesetzten 20.000 Euro vermutete er als nicht ausreichend, "falls nach dem Winter uns Ärger ins Haus steht". Die gleiche Ansicht vertrat SPD-Sprecher Hans-Jürgen Müller, der sich ebenfalls für die Annahme des Etatentwurfs aussprach: "Es hat keinen Zweck hundert Euro irgendwo wegzunehmen und woanders draufzupacken."
Im Etat wird auch ein Antrag der "Arbeitsgemeinschaft der Altenhäger Vereine" berücksichtigt, die einen Zuschuss für den Kauf eines Beamers im Dorfgemeinschaftshaus beantragt hatte. Nach kurzer Debatte stimmte der Rat einer Beteiligung in Höhe von 250 Euro zu. Jeweils die gleichen Summen wollen Altenhagens Feuerwehr und die Arbeitsgemeinschaft aufbringen. Vergeblich forderte Gerd Lohmann (SPD) eine transportable Lösung, damit das Gerät auch in Messenkamp eingesetzt werden könne. "Dann lieber zwei", waren sich Meyer und sein Fraktionskollege Udo Reiner einig. Zu groß sei die Gefahr eines baldigen Defekts, wenn der Beamer in ständig wechselnde Hände gerate. Ein weiterer Kauf dürfte sich erübrigen: Die Messenkämper Feuerwehr besitzt bereits einen Beamer für Ausbildungszwecke. Foto: al